Politik

Jahrhundert-Hochwasser im Werbefilm

Knapp zwei Wochen sind es nur noch bis zum 20. Jänner 2013. Und das heißt: Endspurt im Schlagabtausch zur Zukunft der Wehrpflicht, über die die Bevölkerung entscheiden soll.

Schon vor Weihnachten starteten die Befürworter rund um den Industriellen Hannes Androsch (www.personenkomiteeunserheer.at). ihre Medienoffensive für ein Berufsheer. Werbespots wurden vorgestellt. Gestern, Freitag, folgte die Initiative der Wehrpflicht-Bewahrer (www.einsatz-fuer-oesterreich.at). Unterstützt von ÖVP-Bundesparteiobmann Vizekanzler Michael Spindelegger und neuen Vertretern des Komitees,wurde in Wien ein Werbefilm vorgestellt.

Hochwasser

Darin geht es um den großen Hochwasser-Einsatz im Jahr 2002. Eine von der Flut betroffene Frau und Mutter, deren Haus stark beschädigt wurde, spricht über die Notwendigkeit schneller Hilfe. Ohne Grundwehrdiener „hätten wir nicht mehr weiter gewusst“, sagt sie.

Spindelegger nützte den Auftritt, um einmal mehr SPÖ-Verteidigungsminister Norbert Darabos zu kritisieren. Sechs Jahre lang habe Darabos Zeit gehabt, den Grundwehrdienst zu reformieren. Nun brauche er sich nicht darüber beklagen, dass der Grundwehrdienst nicht attraktiv genug sei.

Das Heer der Wehrpflichtigen bezeichnete der ÖVP-Parteichef als „Sicherheitsschule der Republik“, den Zivildienst als „Schule der Solidarität“. Beide seien unverzichtbar. Unterstützt wurde der ÖVP-Obmann von neuen Proponenten des Komitees – darunter der frühere ORF-Nachrichten-Moderator Hans Georg Heinke oder die Psychoanalytikerin Rotraud Perner. Heinke befürchtet, dass bei einem Berufsheer nur jene zum Militär gehen, die sonst nirgendwo unterkommen. Perner sagte, die Wehrpflicht vermittle Solidarität.

Der Verteidigungsminister selbst trat zeitgleich zur Vorstellung der Wehrpflicht-Befürworter in Tirol mit der dortigen Landespartei-Organisation auf.

Bestens gerüstet

Die SPÖ Tirol spricht sich – im Gegensatz zu den Landesparteien in der Steiermark oder in Salzburg – für ein Berufsheer Freiwilliger aus. Darabos griff den von der ÖVP viel zitierten Katastrophenschutz an. Dafür stünden bei seinem Modell ständig 23.000 Soldaten zur Verfügung. „Mit dieser Anzahl sind wir auch für Jahrhundertereignisse bestens gerüstet“, sagte der Minister.

Niederösterreichs ÖVP-Landeshauptmann Erwin Pröll – ein Wehrpflicht-Befürworter – hat am Freitag am Rande einer Klausur seines Regierungsteams dazu aufgerufen, sich an der Volksbefragung zu beteiligen.

Alle Infos zur Volksbefragung unter www.kurier.at/wehrpflicht.