Strache überlegt Koalition mit Stronach
Heinz-Christian Strache sieht sich im kommenden Wahljahr weiter als "einzig ernstzunehmender Herausforderer" von SPÖ-Kanzler Werner Faymann. Einmal mehr betonte der FPÖ-Chef am Donnerstag in der Zeit im Bild 2, sein Ziel für die Nationalratswahl sei es, seine Partei zur Nummer Eins zu machen: "Es ist mein Ziel und Anspruch, ich will stärkste Kraft werden." Die derzeit weniger guter Umfragewerte nimmt er nicht ernst: "Ich gewinne Wahlen, nicht Umfragen."
Neo-Politiker Frank Stronach will Strache nicht allzu viel Bedeutung beimessen: Ob das Team Stronach - oder auch das BZÖ - ins Parlament einziehen werden, sei nicht die entscheidende Frage. Vielmehr werde es sich um die Wahlauseinandersetzung seiner Partei mit der SPÖ drehen. Auch daran, dass die ÖVP doch vor der FPÖ zu liegen kommen könnte - wie aktuelle Umfragen nahelegen - glaubt Strache nicht. Daher stelle sich auch nicht die Frage, ob er unter VP-Chef Michael Spindelegger den Vizekanzler machen werde. Grundsätzlich wollte Strache aber auch dies nicht ausschließen.
Schweizer Vorbild
Bedingung für eine Koalitionsbeteiligung sei jedenfalls, dass ihm die Umsetzung von "direkter Demokratie nach Schweizer Vorbild" schriftlich zugesichert werde. Straches Modell lautet, dass es zu einer verbindlichen Volksabstimmung kommen muss, sofern "über 200.000 Unterschriften für eine Gesetzesänderung vorliegen". In diesem Rahmen sprach sich Strache auch für eine Volksabstimmung über den Euro-Austritt aus - eben dann, "wenn das Volk das wünscht".
Koalitionsvarianten wollte Strache gar keine ausschließen, auch nicht unter Beteiligung Stronachs: "Ich grenze keine Partei aus. Das ist eine inhaltliche Frage und nicht eine Frage von Farbenspielen."