Vertrauen in die heimische Politik: Nehammer legt zu, Kickl verliert
Der Sommer war politisch ruhig. Dementsprechend hat sich auch beim Vertrauen der Österreicher in ihre Volksvertreter wenig getan. Der neue APA/OGM-Vertrauensindex weist gegenüber Juni bei den Spitzen der Parlamentsparteien kaum Veränderungen aus.
Kanzler gewinnt etwas
Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) gewinnt etwas, SPÖ-Chef Andreas Babler und FPÖ-Obmann Herbert Kickl verlieren ein wenig und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und NEOS-Vorsitzende Beate Meinl-Reisinger stagnieren.
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Sozialminister gewinnt an Vertrauen
Gewinner dieser Periode ist Sozialminister Johannes Rauch (Grüne), der sieben Punkte zulegt und nun im Positivbereich rangiert - und zwar mit plus drei. Das gelingt nicht vielen der abgefragten Bundespolitiker.
Bundespräsident gewinnt Vertrauensindex
An der Spitze steht Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit plus 20 (minus 2 gegenüber Juni) vor der Zweiten Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ), deren Saldo plus vier beträgt. Dahinter kommen als beliebteste Regierungsmitglieder gleichauf Rauch und Justizministerin Alma Zadic (Grüne). Von der ÖVP ist nur Wirtschaftsminister Martin Kocher mit plus 2 im positiven Bereich. Mit einem Plus von sechs Punkten hat sich Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) auf minus eins vorgearbeitet.
Von den Parteispitzen noch die besten Vertrauenswerte hat Meinl-Reisinger mit minus 3. Kogler und Babler folgen mit minus 18, wobei letzterer immerhin vier Punkte verliert, was OGM-Chef Wolfgang Bachmayer als Ausdruck zunehmender Polarisierung interpretiert.
Karl Nehammer gewinnt zwei Punkte, liegt aber nur auf Platz vier mit minus 20. Abgeschlagenes Schlusslicht unter den Parteivorsitzenden ist Kickl, der sich von minus 43 auf minus 45 verschlechtert. Immerhin hat zum FPÖ-Chef fast jeder eine Meinung. 98 Prozent gaben eine Einschätzung ab. Am anderen Ende der Skala findet sich Tourismusstaatssekretärin Susanne Kraus-Winkler (ÖVP), zu der nur 24 Prozent der Befragten ein Meinung haben.
Schlusslicht ist Nationalratspräsident Sobotka
Schlusslicht insgesamt ist Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) mit minus 53. Das wenigste Vertrauen unter den Regierenden hat Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP), der acht Punkte verlor und nun bei minus 31 angelangt ist.
Bachmayer sieht diesen Einbruch im Zusammenhang mit der Diskussion um Mängel an den Schulen nach den Ferien. Rauchs Aufstieg interpretiert er wiederum derart, dass dieser Gesundheits- mit Sozialthemen erfolgreich kombiniere und die Streitereien in der Ärzteschaft anderen überlasse. Brunner wiederum profitiere von seinem besonnenen Vorgehen bei den Verhandlungen zum Finanzausgleich.
Beim APA/OGM-Vertrauensindex werden 1.000 Bürger befragt, ob sie dem jeweiligen Politiker vertrauen oder eben nicht. Der Saldo daraus bestimmt die Reihenfolge.