Politik/Inland

Ukraine: Spenden und helfen, aber richtig

Knapp vier von 44 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer haben laut UNO-Flüchtlingshilfswerk ihre Heimat verlassen. In Polen werden derzeit rund zwei Millionen Menschen versorgt. In Österreich sind mehr als 212.000 Menschen angekommen - rund ein Fünftel ist laut Behörden bis dato geblieben. 35.000 "Vertriebene“ (als solches werden die aus der Ukraine Geflohenen laut EU-Richtline bezeichnet) werden in Österreich derzeit versorgt.

Das offizielle Österreich, Regierung wie Opposition, und Hilfsorganisationen (NGOs) freuen sich über die enorme Hilfsbereitschaft und Solidarität der Bevölkerung.

Doch nicht jede gut gemeinte Hilfe wirkt gleich schnell und gut bei den Betroffenen. Derzeit wird ob des logistischen wie organisatorischen Aufwands gebeten, von Kleider- und anderen Sachspenden abzusehen, heißt es auf KURIER-Nachfrage seitens der NGOs.

Konkrete Bedarfslisten

Das wirksamste und schnellste Mittel seien derzeit Geldspenden. "Hilfe ist nur dann effektiv, wenn sie dem Bedarf entspricht", sagt Anna Parr, Generalsekretärin der Caritas Österreich, dem KURIER. Gleich nach Kriegsbeginn habe man die  Partnerorganisationen in der Ukraine und den Nachbarländern deshalb gebeten, "konkrete Bedarfslisten zusammenzustellen". Es mangle in den Kriegs- wie Fluchtgebieten nahezu an allem von Arzneien bis Wasser, haltbaren Lebensmitteln, Schlafsäcken, Matratzen bis hin zu Hygieneartikeln.

Letztere werden mit den Geldspenden nahe der Kriegs- und Krisengebiete, sofern vorhanden, angekauft, um schnellstmöglich an die Betroffenen zu gelangen. "Gerade die sanitäre Versorgung ist ein Problem", weiß Rotes-Kreuz-Generalsekretär Michael Opriesnig. "Viele Geflüchtete sind in Schulen oder Sporthallen untergebracht, die nicht für so viele Menschen ausgerichtet sind. In den Hygiene-Paketen sind beispielsweise dringend benötigte Dinge für den Alltag wie etwa Klopapier, Zahnbürsten, Seife, Waschmittel und Damenbinden."

Apropos Pakete: Am Wochenende startete die Sachspenden-Sammelaktion von Caritas und Post - damit genau das gespendet wird, was auch tatsächlich am dringendsten gebraucht wird.

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Unter www.wirhelfen.shop kann zwischen unterschiedlichen Paketen und deren Größe (speziell für Frauen, Babys, Jugendliche, Männer, ...) gewählt werden. Nach der Online-Auswahl wird dem/der Interessierten eine Bedarfsliste mit jenen Artikeln, die im Paket enthalten sein sollen, zugeschickt. Dann können je "nach Produkt neue Waren gekauft oder Gebrauchtes in guter Qualität gespendet werden", wie der Website zu entnehmen ist. Der Versand erfolgt mithilfe der von der Post zugeschickten Versandetiketten zum Ausdrucken. Der Versand des Pakets ist kostenlos. 

Wer Vertriebenen in Österreich helfen möchte, der kann sich unter anderem beim Team Österreich registrieren und engagieren. Verstärkt gesucht werden derzeit so genannte Buddys, also Helferinnen und Helfern, die ukrainisch und/oder russisch sprechen.