Strache schwänzt Prozess: 700 Euro Strafe für Ex-FPÖ-Chef
Von Daniela Kittner
Und schon wieder fällt die Familie Strache durch unentschuldigtes Fernbleiben auf. Hatte Philippa Strache vergangene Woche die Abstimmung über die Nationalratspräsidenten geschwänzt, fehlte ihr Mann am Dienstg dieser Woche vor Gericht. Er hätte als Zeuge aussagen sollen.
Um die Frage, ob Ex-FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache im Ibiza-Video „Österreich“-Herausgeber Wolfgang Fellner als „Schneebrunzer“ bezeichnet hat, ist es am Dienstagnachmittag am Wiener Landesgericht gegangen. Der Prozess musste vertagt werden, weil der als Zeuge geladene Strache unentschuldigt nicht erschienen war. Strache wurde mit einer Ordnungsstrafe von 700 Euro belegt.
Ladung übernommen
Richter Gerald Wagner betonte in seiner Begründung, dass Strache „die Ladung nachweislich übernommen hat“. Am 14. November wird das von Fellner betriebene Verfahren fortgesetzt, das sich nicht gegen Strache, sondern das Gratisblatt „Heute“ richtet. Die Zeitung hatte Mitte August anlässlich des Erscheinens eines Enthüllungsbuchs der deutschen Ibiza-Aufdecker Frederik Obermaier und Bastian Obermayer berichtet, Strache habe Fellner in einer bisher nicht öffentlich gemachten Video-Sequenz auf Ibiza „Schneebrunzer“ genannt.
Erinnerungslücke
In dem Buch selbst wird Fellner allerdings nicht namentlich erwähnt. Dort ist nur von einem „Schneebrunzer von der Boulevardzeitung Österreich“ die Rede, über den Strache im Ibiza-Video gesprochen haben soll. Fellner sei damit „weder wörtlich noch sinngemäß“ gemeint gewesen, stellte dazu nun dessen Rechtsvertreter Peter Zöchbauer am Landesgericht fest, der „Heute“ wegen übler Nachrede bzw. Beschimpfung nach Paragraph 6 Mediengesetz geklagt hat und namens seines Mandanten für das erlittene Ungemach eine Entschädigung verlangt.
Strache hat in Bezug auf die ihm zugeschriebene Beleidigung bisher erklärt, er könne sich nicht mehr erinnern, ob das Schimpfwort auf Ibiza überhaupt gefallen sei.