Politik/Inland

Staatsanwälte dringend gesucht, auch Quereinsteiger willkommen

Zur Oberstaatsanwaltschaft Wien ressortieren die Staatsanwaltschaften Wiens, des Burgenlands und Niederösterreichs, sowie die auf Korruptionsbekämpfung spezialisierte WKStA . Die mit Abstand größte Anklagebehörde ist die Wiener, sie verfügt über ein Viertel der österreichweiten Planposten. Im gesamten Bereich der Oberstaatsanwaltschaft Wien fehlt Personal, sagt der stellvertretende Behördenleiter Michael Klackl gegenüber dem KURIER.

Planposten ausgeschrieben

Eine Reihe von Planposten sind derzeit ausgeschrieben, besonders willkommen sind Quereinsteiger aus dem Rechtsanwaltsberuf. Der Personalmangel in der Anklagebehörde sei weniger auf die Demografie zurückzuführen, wie in anderen Sparten, sondern auf eine Ausbildungslücke. Die Richter- bzw. Staatsanwaltsausbildung dauere vier Jahre, und man habe vor drei, vier Jahren zu wenig Nachwuchs ausgebildet. Das habe sich inzwischen gebessert, sagt Klackl.

An Bezahlung hapert es nicht

Auch an der Bezahlung dürfte es nicht hapern. Quereinsteigende Rechtsanwälte bekommen Vordienstzeiten angerechnet und steigen in der Regel mit knapp 5000 € brutto bei der Staatsanwaltschaft ein. Ein Anfänger bekommt knapp 4500 € brutto.

Staatsanwälte-Präsidentin Cornelia Koller hat im KURIER-Interview den Vorwurf erhoben, dass die ständigen Angriffe der Politik auf die Justiz Leute abschrecken würden, den Staatsanwaltsberuf zu ergreifen. Klackl sagt, dass Berufsanfänger zuerst einmal fünf Jahre bei einer anderen Staatsanwaltschaft tätig sein müssen, bevor überhaupt die Möglichkeit besteht, sich bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft zu bewerben.