Sebastian Kurz sagt USA-Reise ab
Von Andreas Schwarz
Eigentlich hätten Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) und Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) heute und am Wochenende auf dem internationalen Parkett gute (Wahlkampf-)Figur machen wollen. Der Kanzler beim renommierten Europaforum des Westdeutschen Rundfunks (WDR) in Berlin, wo er auch die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz treffen wollte; und der Außenminister ab Sonntag in Washington, wo er beim jährlichen Weltforum der AJC (Global Jewish Advocacy) einen Vortrag halten wollte.
Doch dazu kommt es nicht. Christian Kern sagte seinen Berlinbesuch gestern ab, um mit dem Noch-Koalitionspartner den Beschäftigungsbonus noch unter Dach und Fach zu bringen. Und Sebastian Kurz sagte seine USA-Reise, bei der es bis Dienstag noch weitere Begegnungen mit US-Politikern hätte geben sollen, heute äußerst kurzfristig ab: "Termingründe" werden in seinem Kabinett genannt. Die Rede für die AJC schickt Kurz als Video-Botschaft – und ließ gestern gleich eine Auslandsreise für kommende Woche ankündigen: in die Ukraine zu Präsident Petro Poroschenko mitsamt einem Besuch der OSZE-Mission. Und Kanzler Kern will heute Abend zu seiner lange geplanten Reise zum Internationalen Wirtschaftsforum nach St. Petersburg aufbrechen.
Also doch ein bisschen internationales Parkett.