Rund 38.800 Anmeldungen für Sommerschule im zweiten Jahr
Rund 38.800 Kinder und Jugendliche haben sich für den zweiten Durchgang der Sommerschule in den beiden letzten Ferienwochen angemeldet, zeigen aktuelle Zahlen des Bildungsministeriums. Bei der Premiere im Vorjahr waren es noch 22.500. Das Angebot wurde diesmal ausgebaut: Neben Deutsch wird nun an Volks-, Mittel- und Sonderschulen bzw. AHS-Unterstufen auch Mathe angeboten, in der Volksschule zusätzlich Sachunterricht. Auch an manchen Oberstufen wird es ein Kursangebot geben.
Die meisten Anmeldungen gab es in Wien (rund 10.100) gefolgt von Niederösterreich (7.400), Oberösterreich (5.000), der Steiermark (4.500), Salzburg (3.000), Vorarlberg (2.700), Kärnten (2.600), Tirol (2.400) und dem Burgenland (1.100). Die überwiegende Zahl der Förderstunden wird an Volks- und Mittelschulen sowie AHS-Unterstufen gehalten (rund 32.600 Anmeldungen). Der Rest entfällt auf Schüler von AHS-Oberstufen oder Berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS).
725 Oberstufenschüler als Buddys
Zusätzlich werden auch 725 Oberstufenschüler als sogenannte Buddys den Schulbeginn vorziehen und zwischen 23. August und 3. September (Wien, Niederösterreich, Burgenland) bzw. zwischen 30. August und 10. September (andere Bundesländer) die Kinder und Jugendlichen mit Förderbedarf beim Lernen unterstützen. Für die Sommerschule öffnen diesmal insgesamt 852 Standorte schon früher ihre Pforten.
Zielgruppe sind bis zur neunten Schulstufe Schüler, die dem Unterricht wegen Problemen in der Unterrichtssprache Deutsch nicht ausreichend folgen können (außerordentliche Schüler) sowie Kinder, die in Deutsch oder Mathematik Aufholbedarf haben. Dazu kommen Oberstufenschüler, die "entweder einen Aufholbedarf in zumindest einem Pflichtgegenstand aufweisen" oder Lehrinhalte vertiefen sollten.
Die Teilnahme an der Sommerschule ist wie im Vorjahr auch kostenlos und freiwillig - wer sich einmal angemeldet hat, muss aber eine Entschuldigung bringen, wenn er an einem Tag nicht erscheint. Besucht man die Sommerschule, fließt dies positiv in die Mitarbeitsnote des darauffolgenden Schuljahrs ein.
Unterrichtet wird in Kleingruppen von acht bis 15 Schülern. Bis zur neunten Schulstufe wird der Unterricht von Lehramtsstudenten bzw. Lehrkräften durchgeführt, wobei sich nach einem Kennenlerntag Deutsch, Mathe (und an Volksschulen Sachunterricht) mit fächerübergreifenden Inhalten abwechseln. Am Ende der Sommerschule werden Projekte präsentiert, die in den zwei Wochen erarbeitet wurden. Findet am eigenen Schulstandort keine Sommerschule statt, werden die Kinder dieser Altersgruppe einem Standort in der Nähe zugeteilt.
An den Oberstufen gibt es ein Kurssystem mit allen Fächern, die Stunden werden von den Lehrkräften des eigenen Standorts gehalten. Standortübergreifende Angebote gibt es für diese Altersgruppe nicht, außerdem kann die Sommerschule an den Oberstufen entweder eine und zwei Wochen dauern. Für den Herbst hat Bildungsminister Heinz Faßmann den Entwurf eines Sommerschulgesetzes angekündigt, mit dem das Förderangebot verankert werden soll.