Rendi-Wagner vs. Meinl-Reisinger: Hitziges Duell der Partei-Chefinnen
Das einzige Damen-Duell: Sie sind die ersten Frauen an der Spitze ihrer Parteien und beide übernahmen erst im Vorjahr den Chefsessel. Das war’s aber dann auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Emotional, hitzig und phasenweise sehr vorwurfsvoll lief die Debatte der Partei-Chefinnen ab.
Gleich zum Start diskutierten Rendi-Wagner und Meinl-Reisinger über die Vermögenssteuer. Die SPÖ-Chefin will die Reichen aus Gründen der Fairness beim Erben zur Kasse bitten. „Wer mehr als eine Million Euro erbt, soll einen Beitrag leisten“, so ihr Credo. Ein No-Go für die pinke Chefin. Für Meinl-Reisinger gilt es, die Steuerlast insgesamt zu senken und vor allem die kalte Progression abzuschaffen. Auch Rendi-Wagner will das. „Das wundert mich, denn unseren Anträgen zur Abschaffung im Parlament hat die SPÖ nicht zugestimmt“, konterte Meinl-Reisinger. „Wir haben einen eigenen Antrag“, antwortete Rendi-Wagner. Zum Abschluss gab die SPÖ-Chefin Meinl-Reisinger noch den Tipp, mit Neos-Großspender „Hans Peter Haselsteiner ein Gespräch zu führen, der sich seit Jahren für Erbschaftssteuern ausspricht“.
Detto wenig Konsens fanden die Kontrahentinnen beim Thema leistbares Wohnen. Während Rendi-Wagner die Maklerprovisionen und die Zehn-Prozent-Umsatzsteuer abschaffen will, wirft Meinl-Reisinger der SPÖ vor, dass schon Werner Faymann und Christian Kern das Versprechen vom leistbaren Wohnen nicht umsetzen konnten. Warum also solle Rendi-Wagner das nun schaffen?
Pamela Rendi-Wagner
- Bester Moment: „Reden Sie mit Hans Peter Haselsteiner über die Millionärssteuer. Er spricht sich ganz klar dafür aus.“
- Schlechtester Moment: „Wir haben einen eigenen Antrag eingebracht. Ihren kenne ich nicht.“
- Fazit des Experten: „Pamela Rendi-Wagner wirkt müde mit Ringen unter den Augen – der Wahlkampf hinterlässt Spuren“, befindet Gerald Groß.
Beate Meinl-Reisinger
- Bester Moment: „Werner Faymann und Christian Kern haben leistbares Wohnen plakatiert, aber nicht geschafft, das Versprechen einzulösen.“
- Schlechtester Moment: „Ich weiß nicht, warum das Waldviertel plötzlich so interessant ist.“
- Fazit des Experten: Wolfgang Bachmayer: „Zu viel Details und Durcheinanderreden, aber keine echten Angriffe.“