Polizeigewerkschafter lehnen Karners Kripo-Reformplan ab
Von Diana Dauer
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) will die Kriminalpolizei "aufwerten". Dafür sollen mindestens 700 neue Planstellen geschaffen werden, neue Tatortstrukturen und neue Ermittlungseinheiten im Kampf gegen die Cyberkriminalität geschaffen werden.
Außerdem sollen in 38 Regionen Kriminal-Schwerpunkt-Dienststellen begründet werden, damit die Kriminalpolizei über Bezirksgrenzen hinweg ermitteln könne.
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Der Plan des Innenministers - allen voran die Schwerpunkt-Dienstellen - trifft bei den Gewerkschaftern auf Kritik. Werner Herbert (freiheitlicher Gewerkschafter) spricht im Ö1-Morgenjournal von einem "Aufblähen der Führungsebene", gleichzeitig würde im Reformplan aber zu wenig für den "operativen Bereich, also für die kämpfende Truppe vorhanden sein", sagt Herbert.
Ähnlich sieht das der sozialdemokratische Personalvertreter Martin Noschiel: Er sehe es kritisch, dass die Planstellen von Kollegen und Kolleginnen besetzt werden sollen, die von den Basis-Dienststellen kommen. Diese würden dann ausgedünnt, die Arbeit dann wieder von den Kollegen und Kolleginnen vor Ort durchgeführt werden müssen.
Hinzu kämen dann lange Anfahrtswege von bis zu 100 Kilometer, wird von Herbert moniert. Auch Noschiel möchte, dass die Kollegen und Kolleginnen ihre Arbeitsplätze nahe ihres Wohnortes behalten dürfen. Anderenfalls müssten diese versetzt werden.
Befürchtet werde von Noschiel zudem auch, dass ÖVP-nahe Beamte für die Führungsposten bevorzugt würden, "das wäre keine Neuigkeit", sagt Noschiel.
Geldsegen
Aber auch der oberste Gewerkschafter Reinhard Zimmermann von den ÖVP-nahen Christgewerkschaftern sieht die Schaffung der neuen Schwerpunkt-Dienststellen kritisch.
Positiv sehen die Personalvertreter die finanzielle Aufwertung von 1954 Stellen bei der Kriminalpolizei, der KURIER hat berichtet.