Politiker und Twitter: Verhängnisvolle Nacht
Je später die Stunde, desto geschmackloser werden offenbar die verbalen Ausrutscher in den Sozialen Medien. Kurz nach Mitternacht tippte Efgani jene sexistische Nachricht, die ihm jetzt seine türkise Polit-Karriere kostete.
Auch FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian erlebte vor wenigen Monaten, welche Welle der Empörung unüberlegte Postings zu später Stunde auslösen können. Am Faschingsdienstag um 0.26 Uhr stellte Strache ein Fotomontage mit ORF-Anchorman Armin Wolf auf Facebook online, daneben folgender Text: „Es gibt einen Ort, an dem Lügen zu Nachrichten werden. Das ist der ORF.“ Der Faschingsscherz ging in die Hosen.
Wolf drohte dem FPÖ-Chef mit einer Klage – letztendlich einigten sich die beiden außergerichtlich. Strache entschuldigte sich bei den ORF-Mitarbeitern via Inserat und musste 10.000 Euro bezahlen, die der ORF-Moderator spendete.
Der Ausschluss von Dönmez aus dem ÖVP-Klub ist für die Türkisen keine Premiere. Der erste, der die Konsequenzen wegen sexistischer Postings zu spüren bekam, war der Ex-Abgeordnete Marcus Franz. Auf einem Blog unterstellte er Angela Merkel mitten in der Flüchtlingskrise, dass die deutsche Kanzlerin nur deswegen die jungen Flüchtlinge ins Land ließe, weil sie selbst keine Kinder habe. Von besonderer Pikanterie waren seine Tweets auch bei der Einführung des Po-Grapsch-Paragrafen: „Ob der Popsch hält, was der Blick verspricht. Das erfahren zu wollen, wird jetzt bestraft.“