Politik/Inland

Pilz gegen Kogler: Amikale Herrenrunde, überraschend untergriffig

Wenn zwei ehemalige Freunde  im politischen Wettbewerb aufeinandertreffen,  bleibt auch das Blut  mitunter böse. „ Peter“ und „Werner“ standen einander gegenüber – und zeigten zu Beginn aber kaum Abweichendes voneinander. Moderator Martin Thür wollte zuerst über Frauenpolitik sprechen, das Thema wurde  richtiggehend amikal diskutiert, und beide sehen diesbezüglich viel Aufholbedarf für die nächste Regierung.

Etwas schwieriger war dann das Kopftuchthema, und es war zu merken, dass Pilz in diesem Wahlkampf zwar  keine Chance hat, diese Chance aber versucht zu nutzen – und zwar mit Angriffen. Er, Pilz, sei für ein Kopftuchverbot, mehr noch, für ein Verbot aller religiösen Symbole im öffentlichen Dienst.  „Es kann nicht gut gehen, wenn wir die Ängste der Menschen nicht ernst nehmen, Werner“, sagte Pilz. Da kam Kogler ein wenig ins Stottern, er sei vor allem für Religionsfreiheit, außer ein Kopftuch werde einer Frau oder einem Mädchen „aufgezwungen“, dann sei es abzulehnen.

Und: „Das Kopftuch ist ja nicht der Sprengstoffgürtel von Jihadisten.“ Pilz setzte aber immer wieder Nadelstiche gegen Kogler – etwa, als er  den Grünen mangelnde Kontrolle unterstellte.
Pilz versuchte geschickt, mit dem Thema Altersarmut bei den Pensionisten zu punkten. Der Erfolg der Rückholaktion von  zu den Grünen abgewanderten Pilz-WählerInnen ist aber fraglich“, analysiert Wolfgang Bachmayer. Und Medienprofi Gerald Groß fand: „Eine amikale Herrenrunde, mit subtilen Abwerbungsversuchen von Pilz bei den Grünen.“

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Werner Kogler

  • Bester Moment: „Das Kopftuch ist ja nicht der Sprengstoffgürtel von Jihadisten.“
  • Schlechtester Moment: Wirkte anfangs baff, als Pilz den Grünen  Probleme mit Kontrolle unterstellte.
  • Fazit des Experten: Gerald Groß: „Das Kopftuch-Thema nutzte Kogler, nicht um sich an Pilz zu reiben, sondern um klar gegen die türkis-blaue Regierung auszuteilen.“

Peter Pilz

  • Bester Moment:Werner, du weißt: Bei der Kontrolle sind wir die Profis, und das ist der Grund, warum wir ins Parlament gewählt werden.“
  • Schlechtester Moment: Immer zwischen alter Freundschaft und Angriff.
  • Fazit des Experten: Bachmayer: „Schwerer strategischer Schnitzer des Altprofis Pilz: Er empfahl Kogler, mit Kurz in eine Koalition zu gehen.“
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