Politik/Inland

Pension: Langsam geht es in Richtung 60 Jahre

Jubel wäre voreilig, aber die Rechnung über die Pensionsantritte vom vergangenen Jahr lässt Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) hoffen: Demnach gingen die Österreicher 2013 durchschnittlich mit 58,5 Jahren um sechs Wochen später in Pension als im Jahr davor.

Hauptgrund für diese Entwicklung ist der starke Rückgang der Invaliditätspensionen („I-Pension“) und damit jener Frühpensionen, die aus Krankheitsgründen angetreten werden: Das Durchschnittsalter dieser Pensionen beträgt rund 52 Jahre. Gehen weniger Menschen in I-Pension steigt insgesamt das durchschnittliche Antrittsalter. 60, 1 Jahre hat sich die Regierung bis 2018 zum Ziel gesetzt.

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Die neuen Zahlen zeigen: Laut Sozialministerium betrug das Minus an bewilligten Invaliditätspensionen gegenüber 2012 etwas mehr als zwölf Prozent(siehe Grafik).Erklärung ist laut Ministerium, dass die Zuerkennung der Invaliditätspensionen im Vergleich zu früher strenger gehandhabt worden sei.

Positiv sei zudem, dass auch die Zahl der Anträge um rund neun Prozent gegenüber 2012 gesunken sei. Das sei darauf zurückzuführen, dass Arbeitslose mit gesundheitlichen Problemen darauf gecheckt würden, ob und welche Tätigkeiten sie noch ausüben könnten. Wem attestiert wird, für bestimmte Tätigkeiten noch einsetzbar zu sein, wird wieder dem Arbeitsmarktservice zugewiesen, um zielgerichteter vermittelt werden zu können.

Bei der „Hacklerpension“ (Frühpension mit 55 bei Frauen und 60 bei Männern bei langer Versicherungsdauer ohne Abschläge, Anm.) verzeichnete das Ministerium 2013 hingegen einen Boom. Ab heuer wird bei dieser Pension aber mit starken Rückgängen gerechnet. Grund: Das Antrittsalter wurde Anfang 2014 um zwei Jahre erhöht. Es zählen nur noch echte Beitragsjahre, wodurch etwa Schulzeiten nicht mehr angerechnet werden.

Fazit Hundstorfers: „Der Zug fährt in die richtige Richtung.“ Er rechnet damit, dass die Entwicklung anhält und das Antrittsalter Reform bedingt heuer um rund sechs Monate steigt.

Das gilt ab 2014

Abgeschafft

Unter 50-Jährige bekommen keine Invaliditätspension mehr. Sie werden umgeschult und gesundheitlich so rehabilitiert, damit sie wieder fit für den Arbeitsmarkt werden. Es gibt Reha- oder Umschulungsgeld.

Hacklerpension

Gibt es statt ab 55 (Frauen mit 40 Versicherungsjahren) oder 60 (Männer mit 45 Versicherungsjahren) nur noch ab 57 bzw. 62 Jahren. Nachgekaufte Schul- oder Studienzeiten werden als Versicherungszeiten nicht mehr akzeptiert. Es gibt Abschläge pro Jahr Frühpension.