NÖ: Stronach muss auf Prokop verzichten
Rückschlag für das Team Stronach in Niederösterreich: Karin Prokop, Tochter von Ex-VP-Innenministerin Liese Prokop, tritt bei der Landtagswahl am 3. März doch nicht für den Milliardär an. Stattdessen wird Prokop auf der Liste für die Nationalratswahl aufscheinen, bestätigte Klubobmann Robert Lugar am Mittwoch einen Bericht auf derStandard.at - auch im Interview mit Armin Wolf in der ZIB2 bekräftigte er dies nochmals.
Grund dafür soll Druck seitens der niederösterreichischen VP gewesen sein, die mit einer Kandidatur der Tochter ihrer ehemaligen Landeshauptmann-Stellvertreterin wenig Freude gehabt hätte, hieß es aus dem Team Stronach.
"Die niederösterreichische Volkspartei hat über verschiedene Exponenten Druck auf Karin Prokop ausgeübt. Wir wollen sie aus der Schusslinie nehmen", ließ Lugar wissen. Karin Prokop, einst ÖVP-Gemeinderätin in Maria Enzersdorf, ist Landesobfrau des Team Stronach in Niederösterreich und wurde eine Zeit lang auch als dessen Spitzenkandidatin für die Landtagswahl gehandelt.
Stronach als Spitzenkandidat
Bei dem Urnengang wird das Team Stronach jetzt von Frank Stronach selbst angeführt. Platz zwei auf der Liste dürfte trotz des Prokop-Rückzugs ein Sprössling eines Ex-ÖVP-Politikers in Niederösterreich einnehmen: Ernest Gabmann junior, Sohn des gleichnamigen ehemaligen Landeshauptmann-Stellvertreters. Die offizielle Kandidatenliste soll am 20. Jänner präsentiert werden. Ob die Partei landesweit antreten kann, ist noch fraglich - bis 25. Jänner ist Zeit, die nötigen Unterstützungserklärungen (50 pro Bezirk, Anm.) zu sammeln.
VP-Landesgeschäftsführer Karner dementierte, dass seitens der Volkspartei Druck auf Prokop ausgeübt worden sei. Er ortete stattdessen "heftige interne Machtkämpfe" im Team Stronach. Der Austrokanadier habe "seinen ersten politischen Söldner" geopfert, "bevor der Wahlkampf überhaupt begonnen hat".
Kärnten
In Kärnten indessen hat das Team Stronach die für die Kandidatur notwendigen 100 Unterschriften je Wahlkreis schon beisammen. Spitzenkandidat Gerhard Köfer wird die Unterstützungserklärungen am Nachmittag bei der Landeswahlbehörde einreichen. Die Wahlen in Kärnten finden zeitgleich mit denen in NÖ statt.