Politik/Inland

Minister Mückstein im Parlament: "Es schaut nicht rosig aus"

Wolfgang Mückstein ist heute, Mittwoch, zum ersten Mal im Hohen Haus zu Gast gewesen. Der Nachfolger von Rudolf Anschober im Gesundheitsministerium stellte sich den Abgeordneten des Nationalrats vor.

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Schon vor dem Auftritt im Parlament hatte der „Neue“ eine ganze Reihe an öffentlichen Auftritten. Mittwochfrüh beantwortete er unter anderem auf Ö3 Fragen der Bevölkerung. Und auch hier betonte er die Bedeutung des Impfens. Welchen Impfstoff würde er seiner Familie verabreichen oder empfehlen? Wenn dieser in Österreich zugelassen sei, würde er, Mückstein, „jeden Impfstoff empfehlen.“

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Zu Beginn der Vorstellung des neuen Ministers dankte Bundeskanzler Sebastian Kurz noch einmal dessen Vorgänger, Rudolf Anschober, für die Arbeit.  Man sei nicht immer einer Meinung gewesen. Aber "am Ende des Tages haben wir immer eine gemeinsame Linie gefunden und unser Bestes gegeben".

Kurz würdigte Mückstein  als "Mann aus der Praxis - im doppelten Sinn". "Es ist ein mutiger Schritt", sagte der Kanzler über die Entscheidung, mitten in einer Pandemie das Gesundheitsressort zu übernehmen.

Vizekanzler Werner Kogler lobte einmal mehr die Leistungen seines Freundes Anschober, der „Unglaubliches im besten Sinne des Wortes“ geleistet habe. Anschober hat laut Kogler in seiner Abschiedsrede etwas sehr Wichtiges gesagt, nämlich: Für Erkrankungen müsse sich niemand schämen. „Eine starke Aussage eines Gesundheitsministers.“

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Über Mückstein sagte Kogler wie schon vor einer Woche, dass dieser „sehr nah an den Menschen ist“. Er kenne die Schicksale und Sorgen der Menschen. Er packe an.

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Was sagte Mückstein nun selbst? Er warnte davor, die Pandemie zu unterschätzen. „Die Situation ist trügerisch.“ Gegen Ende der Woche werde man die geplanten Öffnungsschritte präsentieren. Und er erklärte, dass er beruflich und privat die Situation der Mitmenschen gut nachvollziehen könne. „Auch ich will meine Freunde wieder treffen, nach Griechenland auf Urlaub fahren und mein altes Leben zurück.“

Allerdings sei die Lage auf den Intensivstationen nach wie vor angespannt. „Es schaut nicht rosig aus.“ Und beim Schutz von Leben mache er, Mückstein, keine Kompromisse. Anders gesagt: Erst wenn keine Gefahr der Überlastung der Spitäler mehr gibt, wird er größeren Öffnungsschritten zustimmen. 

Der Minister erinnerte daran, dass man vor einem Jahr noch davon ausgegangen sei, dass allenfalls im Sommer 2021 ein Impfstoff existieren werde - das sei nun deutlich anders, also besser. 

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Psychotherapie auf Krankenschein

Bereits bei seinen ersten Auftritten am Beginn der Woche hatte Mückstein die sozialen Aspekte der Covid-Krise betont. Der gelernte Hausarzt hatte mehrfach darauf verwiesen, dass die Kollateralschäden von Lockdowns und der Krisenbewältigung mittlerweile beträchtlich seien und klar angesprochen werden müssten. Konkret nennt Mückstein hier die Vereinsamung, Depressionen oder auch Schlafstörungen, insbesondere bei Kindern.

Auch im Parlament erinnerte er daran, dass es schon vor der Krise 1,2 Millionen arme Menschen im Land gegeben habe. „Das ist Auftrag für uns alle zu handeln. Und ja, ich möchte Psychotherapie auf Krankenschein.“