Politik/Inland

Minister Mitterlehner: "Wir halten Penninger"

Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner reagiert prompt. "Wir wollen Josef Penninger nicht ziehen lassen. Das Bundesministerium für Wissenschaft und die Stadt Wien haben Geld flüssig gemacht. Es gibt sogenannte Abwehrverhandlungen mit Josef Penninger", sagt der Vizekanzler.

Wie der KURIER berichtete, hat der Genetiker und Molekularbiologe Penninger ein Abwerbeangebot von einer bedeutenden Forschungseinrichtung in Berlin. Wie in so einem Fall üblich, gibt es "Abwehrverhandlungen" mit dem begehrten Wissenschafter, um dessen Abgang zu verhindern. Diese Verhandlungen werden von der Akademie der Wissenschaften, bei der Penningers Forschungsfirma IMBA angedockt ist, geführt. Im Hintergrund ist die öffentliche Hand gefragt, denn Penninger fordert, um "in der Champions League der Wissenschaft mitzuspielen", eine bessere Dotierung seiner Forschungsstätte.

Reinhold Mitterlehner hat am Rande der Steuerreformsitzungen mehrfach mit Bürgermeister Michael Häupl über das Problem gesprochen, Mitterlehner ist später nochmals persönlich ins Wiener Rathaus gefahren, um eine Lösung zu finden. "Wir haben uns wirklich bemüht", sagt Mitterlehner. Und zwar erfolgreich. demnach werde es 15 Millionen vom Wissenschaftsministerium und 7,5 Millionen von der Stadt Wien, verteilt auf mehrere Jahre, für Penningers Forschung geben. Am 4. Mai muss Penninger Bescheid geben, ob er das Angebot, nach Berlin zu gehen, annimmt. Penninger erforscht, wie man Gene , etwa das Osteoporose-Gen, ein- oder abschalten kann.

Unter seinen Wissenschafts-Kollegen ist Penninger nicht unumstritten. Wie beinahe überall herrscht Eifersucht, die in Zeiten knapper Budgetmittel in Neid umschlägt. Innerhalb der Akademie der Wissenschaften kommt es deswegen zu Streitereien. Die Politiker wollen sich wegen der Eifersüchteleien unter den Wissenschaftern aber nicht das Bummerl umhängen lassen, sie würden Spitzenforscher nicht im Land halten wollen.