Politik/Inland

Nachlese: Kern trifft Lunacek und Strolz

Auf Puls 4 ging am Montagabend der TV-Duell-Marathon zur Nationalratswahl weiter. Der Kanzler und SPÖ-Spitzenkandidat Christian Kern sprach mit zwei der kleineren Herausforderern.

Im Gespräch mit Ulrike Lunacek ging es um die Themen Migration und Klimawandel. Die beiden waren sich in vielem weitgehend einig, unterschieden sich dann aber oft in letzten Details. So lehnten etwa beide Burkas und Niqabs als "Frauengefängnisse" (Lunacek) ab, die Grüne hielt von einem Verbot aber wenig, der Kanzler sprach sich nicht dagegen aus. Lunacek verwies einige Male darauf, dass die SPÖ eine Koalition mit der FPÖ nicht ausschließe. Unterschiedliche Auffassungen gab es auch über das Freihandelsabkommen CETA. Lunacek will, dass die SPÖ es ins Parlament zur Abstimmung einbringt und dort mit dem Grünen gemeinsam ablehne. Kern hingegen will es nicht ins Parlament bringen. Dann gelte der handelspolitische Part (den er befürwortete), nicht aber die internationalen Schiedsgerichte.

Weniger harmonisch war das Duell zwischen Kern und NEOS-Chef Matthias Strolz. Die ideologischen Gegensätze zwischen den wirtschaftsliberalen Pinken und sozialdemokratischen Roten in ökonomischen Belangen kamen bei vielen Themen zum Vorschein. Etwa als Kern eine Erbschaftssteuer zur Pflegefinanzierung vorschlug, die Strolz ablehnte. Oder als Strolz die Kammern angriff, die wiederum Kern insbesondere anhand der Arbeiterkammer lobte. Kern warnte außerdem davor, die Arbeitszeit auf dem Rücken von Menschen mit geringen Einkommen zu "flexibilisieren", während Strolz sich wünschte, dass man die Tagesarbeitszeit freier wählen könnte.

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