Politik/Inland

Vorwärts Tirol nimmt LH-Sessel ins Visier

Knapp eine Woche ist es her. Da meinte Hans Lindenberger noch, dass er nicht aktiv an einer Koalition ohne VP arbeiten wolle. Der Spitzenkandidat der bürgerlichen Liste Vorwärts Tirol wurde inzwischen umgestimmt. Nach einer Sitzung der Parteispitze am Mittwochabend ließ man am Donnerstag verlauten: Wird das Wahlziel erreicht, „zweitstärkste Kraft zu werden, wird Anna Hosp als Landeshauptfrau-Kandidatin nominiert.“

Den Posten könnte die Ex-VP-Landesrätin freilich nur beanspruchen, wenn Vorwärts Tirol eine Koalition ohne die Volkspartei zimmert. Ein Bündnis mit den Schwarzen hat man ausgeschlossen – zumindest mit Günther Platter an der Spitze. Und selbst wenn der nach den Wahlen am 28. April seinen Hut nehmen würde, ist kaum vorstellbar, dass die VP auf den Landeshauptmann verzichten würde. Zwar steuert die Volkspartei auf ein historisch schlechtes Wahlergebnis zu. Aber selbst in den finstersten Prognosen bleibt sie klare Nummer eins.

Die zur Zeit aussichtsreichsten Verfolger haben inzwischen dennoch alle die Eroberung des Landeshauptmanns als Wahlziel ausgegeben. SPÖ-Chef Gerhard Reheis meinte am Montagabend beim Wahlkampfauftakt seiner Partei: „Die Zeit ist reif für einen roten Landeshauptmann.“ Und Ingrid Felipe, Spitzenkandidatin der Grünen, sagte schon vor Wochen, der „künftige „Landeshauptmann oder die Landeshauptfrau“ könne auch von der zweitstärksten Partei nominiert werden. Ziel der Grünen: Platz zwei. Sie rangieren laut der aktuellsten Umfrage gleichauf mit der SP bei 14 Prozent. Vorwärts Tirol kommt in der Erhebung auf 11 Prozent.