Politik/Inland

Doskozil und Kaiser gegen Abschaffung der Quarantäne-Regeln

Forderungen nach Lockerungen der Quarantäne-Bestimmungen in Österreich wurden schon im Jänner laut. Die Omikron-Welle würde das Gesundheitssystem nicht an seine Grenzen bringen, zudem würde ein großer Teil der Infizierten keine Symptome zeigen, wurde damals schon argumentiert. Wirtschaftstreibende und deren Interessensvertretungen warnten vor einem Kollaps in den Betrieben, Stillstand im Land drohe, wenn Tausende Arbeitnehmer zu Hause sitzen müssten - und das symptomlos.

Gestern dachte Landeshauptmann Thomas Stelzer laut darüber nach, "in enger Abstimmung mit Gesundheitsexpertinnen und Experten die Quarantäneregeln neu zu bewerten".

Angesichts von Personalausfällen, etwa in Spitälern und Schulen auf der einen und vielen Infizierten ohne Symptome auf der anderen Seite findet Stelzer, dass die Quarantäneregeln "rasch an die aktuelle Situation und an das Infektionsgeschehen anpasst" werden sollten. Dass man symptomlose Infizierte "trotzdem fünf bis zehn Tage wegsperrt" sei nicht nachvollziehbar, so der Landeshauptmann.

Wenn man krank sei und Symptome habe, sollte man - wie bisher bei anderen Krankheiten auch - grundsätzlich zu Hause bleiben, aber "dafür sollte es keine behördlichen Quarantänemaßnahmen brauchen", betonte Stelzer.

Kaiser: Wer krank ist, soll zu Hause bleiben

In den rot geführten Ländern Kärnten und Burgenland zeigt man sich hinsichtlich eines ersatzlosen Streichens der Quarantäne bei einer Corona-Infektion ablehnend. Sowohl Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser als auch der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (beide SPÖ) sprachen sich dagegen aus. In Salzburg will man darüber reden.

Kärntens Landeschef Kaiser meinte, dass die Abschaffung der derzeitigen Situation nicht entsprechen würde und verwies dabei auf die immens hohen Neuinfektionszahlen. "Wenn jemand krank ist, ist er infektiös und sollte jedenfalls zu Hause bleiben." Auch für Kranke ohne Symptome brauche es gewisse Einschränkungen. "Gewisse Einschränkungen sind sicher ein Muss, zum Beispiel dass man nicht auf Großveranstaltungen darf. Sonst provozieren wir eine Masseninfektion", sagte der Kärntner Landeschef.

Auch für Doskozil wäre eine völlige Abschaffung der Quarantäne keine Option. Das Burgenland werde die Quarantänedauer aber in Übereinstimmung mit der allgemeinen Expertenmeinung jetzt auch auf fünf Tage verkürzen.

In Salzburg soll Stelzers Vorschlag am morgigen Mittwoch im Corona-Expertengremium des Landes zur Sprache kommen, sagte ein Sprecher von Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) zur APA.

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