Politik/Inland

Hohe Belastung durch Distance Learning aber Eltern mit Lehrern zufrieden

Das Thema Schule polarisiert die Bevölkerung stark: 45 Prozent gaben laut Erhebungen von TQS Research & Consulting eine sehr hohe oder eher hohe Belastung aufgrund des Distance Learnings an. Gleichzeitig ist die Umstellung auf Fernunterricht jene Maßnahme, die trotz hoher Betroffenheit vieler Menschen als am wenigsten wirksam im Kampf gegen die Corona-Pandemie eingestuft wird. Mit den Lehrern ist man aber überwiegend zufrieden.

"Die Maßnahmen der Einschränkungen in der Schule werden kritisch beurteilt, die Leistung der Schulen funktioniert aber offenbar gut", bewertet Dieter Scharitzer, Assistenzprofessor an der Wirtschaftsuniversität Wien, die Daten. Sein Institut TQS Research & Consulting hat dafür 1.000 erwachsene Österreicher am 16. November, also nach der Verkündung und unmittelbar vor Inkrafttreten des Lockdown, befragt. Unter ihnen waren auch etwas mehr als 300 Eltern.

Ein gutes Feedback von den Eltern erhalten die Lehrer - das deckt sich in etwa mit einer im April durchgeführten Befragung des Instituts. Einschränkung: Da diesmal die Daten noch vor Beginn des Distance Learning erhoben wurden, beziehen sich die Antworten auf die im Vorfeld gesetzten Aktivitäten bzw. die Erfahrungen aus dem ersten Lockdown. Aktuell sind 79 Prozent mit dem Engagement, 78 Prozent mit der Erreichbarkeit und 75 Prozent mit der Kommunikation der Lehrkräfte sehr bis eher zufrieden. Für 72 Prozent passt die technische Ausstattung, 68 Prozent sind mit den Fähigkeiten der Lehrer im Bereich der digitalen Medien zufrieden, 66 Prozent mit dem Umfang der Aufgaben bzw. den Lehrinhalten.

Im Vergleich zum April abgenommen hat dagegen die Motivation der Schüler: Während 66 Prozent der Eltern damals die Motivation ihrer Kinder noch als sehr bis eher gut eingestuft haben, tun dies mittlerweile nur mehr 57 Prozent.

Die von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) für die Zeit nach dem Lockdown angekündigten Maßnahmen werden von der Gesamtbevölkerung überwiegend als sinnvoll wahrgenommen: 61 Prozent halten das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes bei Kindern ab zehn Jahren auch im Unterricht für sehr oder eher sinnvoll, 72 Prozent sprechen sich für Antigen-Tests in Schulen aus, 76 Prozent für FFP2-Masken bei Lehrern und 89 Prozent für Förderprogramme in den Schulferien für Kinder mit Lerndefiziten.