Politik/Inland

Grasser hat zu wenig gezahlt

Leugnen? Dagegenreden? Davon hält Manfred Ainedter wenig – zumindest nicht in dieser Causa. "Ja, die Sache stimmt", sagte der Anwalt von Karl-Heinz Grasser.

Mit "der Sache" meint Ainedter eine Meldung des Falter, wonach der Ex-Minister nicht nur mit der Justiz (die Korruptionsstaatsanwaltschaft prüft bei Grasser den Verdacht auf Steuerhinterziehung von mehr als zwei Millionen Euro) , sondern auch mit der Erzdiözese Wien in Konflikt geriet – oder zumindest beinahe.

Denn wie Ainedter dem KURIER bestätigt, blieb Grasser der Kirche diverse Beiträge schuldig. Über die konkrete Summe kann Ainedter nichts erzählen ("ich habe wirklich andere Sorgen, das ist lange her").

Faktum ist: Die Justiz interessieren Grassers ausstehende Kirchenbeiträge nicht. Denn wenn der Ex-Minister zu wenig Kirchensteuer bezahlte, war das steuertechnisch für ihn kein Vor-, sondern eher ein Nachteil – er konnte weniger absetzen.

Umso bemerkenswerter ist, dass sich Grasser laut Falter in der Causa auch selbst angezeigt hat.

Die Frage ist: Warum hat der einstige Finanzminister das gemacht – wo doch seine Kirchensteuer die Justiz in dem Fall nicht interessiert? Anwalt Ainedter weiß es nicht. Grasser und sein Steuerberater seien die Einzigen, die wissen, was die Selbstanzeige sollte. Beide waren für den KURIER gestern nicht zu sprechen.

 

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