Politik/Inland

Freiwilliges Sozialjahr: 8000 bezahlte Jobs

Das Modell für das freiwillige Sozialjahr ist fertig, Sozialminister Rudolf Hundstorfer hat es am Donnerstag präsentiert. Das Neue: Statt der bisher geplanten 6500 Dienststellen soll es 8000 geben. Hundstorfer: „Mit dieser Aufstockung wird das schärfste Argument der Gegner des Sozialjahres gekappt. Da nur noch Gesundheits- und Sozialeinrichtungen Teilnehmer am Sozialjahr erhalten, können die Zivildiener in diesem Bereich nahezu völlig abgedeckt werden. Die Rettung wird nicht später kommen, sondern genau so rasch wie jetzt.“ Die 8000 Teilnehmer am Sozialjahr sollen bei einer allfälligen Abschaffung der Wehrpflicht – die Volksbefragung ist am 20. Jänner – die Zivildiener ersetzen. Im Sozialjahr wird man 1386 € brutto vierzehn Mal im Jahr verdienen. Alle sozialrechtlichen Absicherungen sind gegeben. Besondere Zuckerln: Teilnehmer bekommen eine Ausbildung von mindesten 180 Stunden. Das Sozialjahr wird auf weitere Berufsausbildung oder Praxiszeiten angerechnet. Es gilt als Vordienstzeit im Öffentlichen Dienst. Man bekommt dafür Zusatzpunkte bei Aufnahmetests in Schulen, Fachhochschulen und auf Unis. Die Kosten für die 8000 Sozialjobs gibt Hundstorfer mit 211 Millionen im Jahr an. Davon bezahlen die Träger (Rotes Kreuz, Krankenanstalten etc.) wie bisher beim Zivildienst 40 Millionen, den Rest trägt der Bund.

Vorteile

Für die Träger soll es administrative Erleichterungen geben, eine eigene Agentur soll Sozialversicherung, Lohnverrechnung und Förderung abwickeln. Ein weiterer Vorteil für die Trägerorganisationen und deren „Kunden“: Sie bekommen lebenserfahrene Sozialdiener, die den Dienst freiwillig machen und nicht gezwungen. Für den Sozialdienst können sich alle Erwachsenen bis zum Pensionsalter melden. Außerdem seien die Absolventen des Sozialjahres ein Personalpool für die Träger. Hundstorfer argumentiert, dass man das Sozialjahr jedenfalls brauchen werde, weil wegen der demografischen Entwicklung die Zahl der Zivildiener sinkt.