Chronologie der Lockdowns: Von Oster-Erlass bis Freitesten
Begonnen hat die Corona-Pandemie in Österreich am 25. Februar 2020, als die ersten bestätigten Fälle gemeldet wurden. Die Chronologie der Ereignisse:
Rückblick in das erste Corona-Jahr 2020
25. Februar: Erste bestätigte Fälle in Österreich: Ein italienisches Paar in Innsbruck wird positiv getestet.
11. März: Die WHO erklärt Covid-19 zur Pandemie. Größere Veranstaltungen (500 Teilnehmer outdoor, 100 indoor) werden in Österreich verboten, der Uni-Betrieb und die Einreise aus Risikogebieten eingeschränkt.
12. März: Der erste Corona-Todesfall wird gemeldet.
16. März: Erster Lockdown (Sieben-Tages-Inzidenz 12, 200 bis 300 Neuinfektionen, zwei Todesfälle).
20. März: Weitere Sperrungen: Auch Reha- und Kurhäuser, Thermen sperren zu, Besuche in Spitälern und Pflegeheimen sind weitgehend untersagt.
6. April: Supermärkte dürfen nur noch mit Mund-Nasen-Schutz betreten werden.
14. April: Beginn schrittweiser Lockerungen: Kleine Geschäfte und Baumärkte dürfen aufsperren, aber Maskenpflicht in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln. Einreisebeschränkungen für Familienangehörige oder Lebenspartner werden etwas gelockert.
1. Mai: Ende der Ausgangsbeschränkungen, Treffen von maximal 10 Personen erlaubt.
15. Mai: "Neue Normalität" bei im Schnitt täglich 50 Neuinfektionen: Unter strengen Sicherheitsauflagen öffnen Gastronomie und Museen.
15. Juni: Die Maskenpflicht fällt großteils. Die AUA nimmt (stark eingeschränkt) nach drei Monaten den Linienflugverkehr wieder auf.
24. Juli: Die Zahlen steigen deutlich, es gilt wieder Maskenpflicht im Lebensmitteleinzelhandel, Supermärkten, Gesundheitseinrichtungen, Banken etc.
4. September: Die Corona-Ampel startet auf "grün", mit nur vier "gelben" Regionen (Wien, Linz, Graz und dem Bezirk Kufstein) - und Streitereien über Kriterien und Konsequenzen.
14. September: Die Neuinfektionen sind sprunghaft auf teils über 900 angewachsen. Die Regierung verfügt Maskenpflicht in fast allen öffentlich zugänglichen Innenräumen.
21. September: Weitere Beschränkungen für Zusammenkünfte und Veranstaltungen sowie in der Gastronomie.
28. September: In Wien müssen sich Gäste in der Gastronomie registrieren lassen. In der Folge ergreifen auch andere Länder diese Maßnahme.
15. Oktober: Die Corona-Ampel zeigt erstmals "rot", in vier Bezirken. Einige Länder verbessern den Schutz von Alters- und Pflegeheimen.
3. November: "Lockdown light": Handel und persönliche Dienstleister bleiben offen, auch Volksschulen, Unterstufen, Kindergärten. Oberstufen und Unis wechseln auf Distance Learning. Der Ausgang ist nachts beschränkt, Gastronomie, Freizeiteinrichtungen, Theater, Museen, Kinos und Hotels (für Touristen) sind geschlossen.
13. November: Bisheriger Höchstwert an Neuinfektionen (9.586).
Zweiter und dritter Lockdown
17. November: Zweiter Lockdown (Sieben-Tages-Inzidenz von 535, 4.525 Spitals-, 658 Intensivpatienten): Handel und Dienstleister (außer Grund- und Gesundheitsversorgung) müssen zusperren, Ausgangsbeschränkungen rund um die Uhr.
7. Dezember: Der Lockdown wird wieder "light": Ausgangsbeschränkung nur nachts, Weihnachtsmärkte sind verboten.
24./25. Dezember: Weihnachts-Ausnahme: Maximal zehn Personen dürfen zusammen feiern, ohne Ein-Meter-Regel und Maske. Skilifte und Gondelbahnen dürfen (dauerhaft) aufsperren, Winterurlaub ist aber nicht zulässig, nur Tagesausflüge.
26. Dezember: dritter Lockdown (Sieben-Tages-Inzidenz von 147, 2.455 Spitals-, 431 Intensivpatienten): Ausgang (rund um die Uhr) und Kontakte (ein Einzelner mit einem anderen Haushalt) wieder stark beschränkt.
27. Dezember: Die ersten Impfungen gegen das Coronavirus werden an der MedUni Wien verabreicht.
Das zweite Corona-Jahr 2021
25. Jänner: FFP2-Maskenpflicht in Öffis., Handel etc.
8. Februar: Der "harte" Lockdown ist zu Ende: Der Handel darf wieder komplett aufsperren, Schulen kehren zum Präsenz-Unterricht zurück. Für den Besuch von Friseuren & Co ist ein negativer Coronatest (maximal 48 Stunden alt) nötig. Gastronomie und Theater bleiben zu, es gilt weiter die nächtliche Ausgangssperre.
15. März: Vorarlberg öffnet als "Modellregion" Gastronomie und Veranstaltungen (bis 20 Uhr).
1. April: "Ost-Lockdown" in Wien, Niederösterreich und Burgenland (Sieben-Tages-Inzidenz von 242, 2.297 Spitals-, 531 Intensivpatienten): Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen rund um die Uhr, Schulen, Geschäfte (außer Grundversorgung), Freizeiteinrichtungen werden geschlossen.
19. April: Ende des harten Lockdowns im Burgenland.
3. Mai: Harter Lockdown endet auch in Wien und Niederösterreich. Gastronomie bleibt noch geschlossen und Veranstaltungen beschränkt.
19. Mai: Weitgehendes Ende der Corona-Einschränkungen: Hotels, Gastronomie, Sportstätten und Kultur öffnen - aber mit 3G-Regel.
1. Juli: Noch einmal Lockerung: Die Sperrstunde fällt, die Nachtgastronomie wird geöffnet, Besucher/Kundenlimits fallen. Die FFP2-Maske wird durch Mund-Nasenschutz ersetzt - und der ist nur dort zu tragen, wo 3G nicht gilt (Handel, Öffis, Ämter etc.). Wien behält einige regionale Verschärfungen bei.
22. Juli: Keine Maskenpflicht im Handel (außer Grundversorgung) mehr, 2,5G (geimpft, genesen, PCR-getestet) in der Nachtgastronomie.
8. September: Die Regierung legt den auf Auslastung der Intensivstationen basierenden "Stufenplan" vor.
15. September: Stufe 1 tritt in Kraft - es gilt wieder FFP2-Pflicht wo bisher Mund-Nasenschutz reichte,
1. Oktober: Verschärfung in Wien: 2G für Nachtgastro und größere Events; es gelten nur noch PCR-Tests, FFP2-Pflicht auch im Handel.
23. Oktober: Die Regierung erweitert den Stufenplan - bis zur Stufe 5 "Lockdown für Ungeimpfte ab 600 Intensivpatienten".
1. November: 3-G-Regel am Arbeitsplatz tritt in Kraft.
2. November: Zahl der Covid-Intensivpatienten übersteigt die 300er-Schwelle. Damit wird in 7 Tagen Stufe 2 in Kraft treten - österreichweit 2G in der Nachtgastronomie und bei Veranstaltungen mit mehr als 500 Personen.
4. November: Jahreshöchstwert bei den Neuinfektionen mit 8.593 Neuinfektionen binnen 24 Stunden.
8. November: Österreichweit gilt 2G-Regel für die meisten Bereiche des öffentlichen Lebens, also Zugang zu Gastronomie, Theater, Konzerte, (Sport-)veranstaltungen oder zum Friseur nur noch geimpft oder genesen.
15. November: Österreichweiter Lockdown für Ungeimpfte startet
18. November: Oberösterreich und Salzburg - wo das Gesundheitssystem zu kippen droht - kündigen für 22. November den Lockdown für alle in ihren Bundesländern an
19. November: Regierung und Länder einigen sich auf österreichweiten Lockdown für alle ab 22. November - und auf eine Impfpflicht ab Februar. 15.809 Neuinfizierte werden gemeldet, 48 weitere Todesopfer, 2.871 Infizierte im Spital, 520 Schwerkranke auf den Intensivstationen.
Die Corona-Pandemie ist alles andere als beendet. Deshalb wurde heute, Freitag, der nächste harte Lockdown ausgerufen - wie schon ziemlich genau vor einem Jahr. Auch damals war die Kontaktbeschränkung auf rund zwei Wochen angelegt.
Vom 7. Dezember 2020 bis Weihnachten hatten Geschäfte, Friseure, Museen, Bibliotheken etc. auch offen.
Vom 26. Dezember bis 8. Februar wurde wieder "hart" zugesperrt. An der Frage, ob man dies als einen - kurz unterbrochenen - "harten" Lockdown sieht oder als zwei hängt auch die Zählung des jetzigen. Also ob Österreich jetzt den dritten oder vierten bundesweiten Lockdown erlebt.
Erster Lockdown - März 2020
Erstmals breitflächig zugesperrt - und der Ausgang rund um die Uhr stark eingeschränkt - wurde zur Eindämmung der Corona-Pandemie jedenfalls am 16. März 2020. Mitte April gab es erste Lockerungen, am 1. Mai endeten die "harten" Beschränkungen.
Der zweite "harte" Lockdown begann ziemlich genau vor einem Jahr, am 17. November.
Am 7. Dezember wurde, auch mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft, recht weitreichend gelockert, der Ausgang war nur noch nachts (Weihnachten ausgenommen) beschränkt.
Freitesten im Jänner
Aber schon am 18. Dezember gab die Regierung bekannt, dass mit 26. Dezember wieder "harter" Lockdown gilt, also der Handel, Friseure, Kulturbetrieb etc. wieder schließen (die Schüler waren ohnehin in den Ferien). Enden sollte dies am 18. Jänner mit "Freitesten". Daraus wurde aber nichts. Erst am 8. Februar waren die scharfen Beschränkungen zu Ende und erst da, nach den Semesterferien, kehrten die Schulen zum Präsenzunterricht zurück.
Österreichweit war dies bisher die letzte Phase mit rund um die Uhr beschränktem Ausgang und weitreichenden Sperrungen. Aber mit der Osterruhe im Osten kam noch ein halber Lockdown dazu.
Osterruhe
In Wien, Niederösterreich (jeweils bis 3. Mai) und Burgenland (bis 19. April) war ab 1. April der Ausgang wieder rund um die Uhr beschränkt, Schulen, Geschäfte, Freizeit- und Kultureinrichtungen geschlossen.
Bald darauf, am 19. Mai, endeten österreichweit die meisten verbliebenen Corona-Einschränkungen. Hotels, Gastronomie, Sportstätten und Kultur durften - mit 3-G-Regel - aufsperren. Der Juli brachte mit dem Fallen der Sperrstunde, Öffnung der Nachtgastronomie und dem Ende von Besucherlimits weitgehende Normalität. Angesichts der nun breitflächig möglichen Impfungen wurde gehofft, dass es dabei bleiben könnte.
Aber schon im August begannen die Infektionszahlen wieder zu steigen, mittlerweile jagt ein Negativ-Rekord den nächsten, die Spitäler sind massiv belastet - und somit steht Österreich vor dem nächsten harten Lockdown. Diesmal kombiniert mit einer Impfpflicht - damit kein vierter oder fünfter folgt.