Politik/Inland

Corona-Impfung: Krammer glaubt an längere Immunität als bei Grippe

Impfstoffexperte Florian Krammer von der Icahn School of Medicine New York hätte im Frühjahr dieses Jahres noch nicht geglaubt, dass es zu einer vierten Welle wie der aktuellen kommen könnte. Aber: "Nach der Erfahrung, die wir in Israel mit der Delta-Variante gemacht haben, die sehr infektiös ist, kommt es nicht überraschend", sagte Krammer am Mittwoch in der ZiB2.

Zwar gebe es mehr Impfdurchbrüche als erwartet, die Impfung schütze aber immer noch gut gegen eine Erkrankung und sehr gut gegen schwere Erkrankungen mit dem Coronavirus. Jetzt müsse man beobachten, "wie es nach der Booster-Impfung" mit einer längeren Immunität ausschaue, so Krammer.

In welchen Intervallen werden wir uns künftig gegen das Coronavirus impfen lassen müssen? "Wie bei der Tetanus- oder Zeckenimpfung", glaubt Krammer. "Wie bei der Grippe-Impfung kann ich mir nicht vorstellen." Bei der Zeckenimpfung fällt alle drei bis fünf Jahre eine Auffrischungsimpfung an, bei der Grippe jährlich.

Was Krammer empfehlt: Die Zulassung der Corona-Impfung für unter Zwölfjährige. In gewissen Sektoren wäre er zudem auf jeden Fall für eine Impfpflicht. "Für die breite Bevölkerung würde ich es wahrscheinlich nicht in Betracht ziehen."

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