Politik/Inland

Commerzialbank: Nach KURIER-Bericht sind Kindersparbücher doch gesichert

Finanzminister Gernot Blümel hat heute Vertreter des Bankensektors sowie der Einlagensicherung (ESA) zu einem aktuellen Austausch getroffen. Anlass für das Gespräch war ein KURIER-Bericht, wonach minderjährige Sparerinnen und Sparer, die bei der Commerzialbank Mattersburg ein „Hopsi-Sparbuch“ hatten, nicht von der Einlagensicherung umfasst seien.

Mit „Hopsi“ hatet die Commerzialbank ein eigenes Kindersparbuch kreiert. Doch die vermeintlich sichere Anlageform entpuppte sich nun im Commerzialbank-Skandal als Boomerang – und zwar für die Kinder. Zahlreiche Minderjährige wären um ihr gesamtes Erspartes umgefallen.

Finanzminister arbeitete an Lösung

Nach dem heutigen Gespräch stellt Finanzminister Gernot Blümel klar: "Die Spareinlagen der Kinder sind gesichert. Aktuell wurden bereits 214 Minderjährige mit einer Gesamtsumme von 4,1 Millionen Euro entschädigt. Es ist wichtig, dass die jungen Sparer auch weiterhin auf unsere Banken und die rechtlichen Sicherheitsmechanismen vertrauen können.“

Der Finanzminister hat die Vertreter der Kreditinstitute und der Einlagensicherung daher heute auch um größtmögliche Kulanz gebeten, wenn es im Einzelfall um komplexere Abwägungen geht. 

"Jeder Minderjährige kommt zu seinem Recht, dafür steht die Einlagensicherung Austria. Jeder Fall, gerade bei Minderjährigen wird sorgfältig geprüft. Bei Fragen stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einlagensicherung sowohl vor Ort in der Filiale Zemendorf sowie über die bewährten Kanäle zur Verfügung“, ergänzt der Aufsichtsratsvorsitzende der ESA, Franz Rudorfer.

Berechnet man den durchschnittlichen Betrag der pro Person ausbezahlt wurde, landet man bei knapp 19.160 Euro. Mehr als 4.000 Euro als eigentlich auf dem Sparbuch, mit einer Grenze von 15.000 Euro, sein dürften. Für die Differenz gibt es aber eine Erklärung. 

Laut Stefan Tacke von der Einlagensicherung gibt es bei der Commerzialbank auffallend viele Losungswort-Sparbücher, nämlich an die 30.000. Auf diesen anonymen Sparbüchern dürfen maximal 15.000 Euro liegen. "Es ist keine Seltenheit, dass jemand 40 solcher Sparbücher hat", sagt der Experte der Einlagensicherung. So würde sich auch die erhöhte durchschnittliche Summe bei bisher 214 Minderjährigen erklären.

Bankenumbudsstelle eingerichtet

Aufgrund von zahlreicher Anfragen an die burgenländische Landesregierung, hat das Land nun eine Bankenombudsstelle eingerichtet. Wer die Hilfe der Bankenombudsmänner des Landes in Anspruch nehmen will, kann nach telefonischer Terminvereinbarung unter 057-600/2465 für das Nordburgenland und unter 057-600/4555 für das Südburgenland einen Beratungstermin wahrnehmen.

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