FPÖ-Plakat: "Aufstehen für Österreich"
Die FPÖ hat am Montag ihr erstes Wahlplakat der Bundespräsidentschafts-Kampagne für ihren Kandidaten Norbert Hofer präsentiert. "Aufstehen für Österreich - Deine Heimat braucht dich jetzt", lautet der Slogan des Plakates. Darauf zu sehen ist Hofer vor einer rot-weiß-roten Flagge, auch sein Name findet sich auf dem Plakat, darunter steht schlicht "Bundespräsident".
Er habe im bisherigen Wahlkampf eine "überaus positive" Stimmung wahrgenommen, sagte Hofer bei der Enthüllung des Plakates, das von einer kleinen Panne begleitet wurde: Der Vorhang, den Generalsekretär Herbert Kickl mittels Seilzug öffnen wollte, streikte, und so musste dieser händisch entfernt werden - "der Vorführeffekt", sagte dazu Parteichef Heinz-Christian Strache.
"In allen seriösen Umfragen liegt Norbert Hofer auf klarem Stichwahlkurs."
Für die Wahl gab sich der FPÖ-Obmann ausgesprochen optimistisch: "In allen seriösen Umfragen liegt Norbert Hofer auf klarem Stichwahlkurs. So positiv und freundlich war das Klima in einem Wahlkampf noch nie. Ich bin überzeugt, dass Norbert Hofer die Stichwahl locker schaffen wird - und dann ist alles möglich", auch der erste freiheitliche Bundespräsident, so Strache. Am Sprung in die Stichwahl hegt auch Hofer keine Zweifel: "Ich bin sehr zuversichtlich und glaube, dass wir am Wahltag einige sehr überraschen werden", sagte er. Er freue sich "irrsinnig" auf den 24. April, denn: "Ich bin fest davon überzeugt, dass ich an diesem Abend mit einem Lächeln im Gesicht einschlafen werde."
Sicherheit, TTIP und direkte Demokratie
Auch thematisch glaubt Hofer, auf die richtigen Pferde zu setzen: Den Menschen seien die Themen Sicherheit, das Freihandelsabkommen TTIP sowie die direkte Demokratie ein großes Anliegen. Bei ersterem gelte es, die eigenen Grenzen zu sichern - und sich nicht auf andere Staaten oder auf eine Vereinbarung mit der Türkei zur Rück- bzw. Aufnahme von Flüchtlingen zu verlassen. Letzteres lehnt Hofer überhaupt ab: "Ich warne vor einem Deal mit der Türkei", sagte er mit Blick auf die Menschenrechtslage in der Türkei sowie deren Umgang mit der Meinungsfreiheit und der kurdischen Minderheit. "Ich fordere die Bundesregierung auf, ein Veto gegen einen solchen Deal einzulegen", so Hofer. Einmal mehr stellte er sich auch gegen TTIP: Als Präsident werde er eine solche Vereinbarung nicht unterzeichnen - es sei denn, die Bevölkerung bekundet via direkter Demokratie ihr Ja zu diesem Projekt.
"Das ist eine unglaubliche Entgleisung, ein Skandal."
Einmal mehr forderte Hofer, dass das Budget für das Bundesheer auf ein Prozent des Bruttoinlandproduktes bzw. 3,5 Mrd. Euro gehoben werden müsse. Denn derzeit könnten die Soldaten die verfassungsrechtlich festgeschriebenen Aufgaben des Heeres aufgrund von Geldmangel nicht erfüllen - der Staat begehe daher "Verfassungsbruch". Er verstehe nicht, warum sich der scheidende Präsident Heinz Fischer dazu nicht zu Wort meldet.
Kritik an Van der Bellen
Scharfe Kritik an den anderen Kandidaten übte Parteichef Strache, vor allem am ehemaligen Grünen-Chef Alexander Van der Bellen. Dieser schrecke auch nicht vor "letztklassigen Vergleichen" zurück, sagte Strache mit Blick auf eine von Van der Bellen getätigte Äußerung bei einer Veranstaltung am vergangenen Freitag. Dabei hatte Van der Bellen Strache - wenn auch augenzwinkernd - als "Führer" der FPÖ bezeichnet. "Das ist eine unglaubliche Entgleisung, ein Skandal", so Strache.
Wie viele Unterstützungserklärungen die FPÖ bisher gesammelt hat, wollte Strache noch nicht verraten, man habe aber schon weit mehr als die notwendigen 6.000 zusammen. Die genaue Zahl werde man aber erst am Freitag kommender Woche verkünden. Er rechne jedenfalls mit einer fünfstelligen Zahl, so der Parteichef.