Erfolgreiche Niederlage
Von Martin Gantner
Hätten Manfred Juraczka und sein Team nun mit Rot-Grün eine zahnlose Volksbefragung in fernen Tagen beschlossen, wäre jegliche Glaubwürdigkeit bei 150.000 Wienern, die gegen die Pickerl-Ausweitung unterschrieben haben, verloren gegangen. So hat die ÖVP zwar inhaltlich nichts erreicht (was ihr wohl auch nicht so wichtig war), doch darf sie sich – nach jahrelangem Scheintod – zumindest über 15 Tage Ruhm freuen. Allerweil.
Was nun folgt ist klar: Die Regierung wird die 150.000 Wiener wohl "ernst nehmen". Und wen die SPÖ ernst nimmt, der darf nicht ganz ernst gemeinte Fragen beantworten. Zuletzt war dies bei der Volksbefragung 2010 der Fall (Hundeführschein). Die Frage lautet also nur: Wie formuliert man eine Frage so, dass am Ende das rauskommt, was viele Menschen eigentlich nicht wollen.