Ende der Alk-Werbung für Maturareisen
Von Elias Natmessnig
Leicht bekleidete Mädchen nippen an bunten Cocktails, kräftige Burschen feiern mit Bier in der Hand das Ende ihrer Schulzeit. Diese Bilder gehören in Zukunft der Vergangenheit an. Zumindest auf den Prospekten und Werbemitteln des Veranstalters DocLX.
Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hatte die beiden großen Anbieter für Maturareisen, DocLX und Splashline, im Auftrag des Konsumentenschutzministeriums geklagt. Am Donnerstag einigten sich VKI und Veranstalter Alexander Knechtsberger von DocLX im 22. Stock des Wiener Handelsgerichts auf einen Vergleich.
Der VKI kritisierte vor allem, dass in Prospekten für „Markenalkohol rund um die Uhr“ geworben wurde. Knechtsberger, der jedes Jahr mehr als 11.000 Schüler in den Süden schickt, will nun in Zukunft auf Werbung für Alkoholika in seinen Werbematerialien verzichten. Auch spezielle Programme wie rund um die Uhr verfügbares Bier sowie Rum und Wodka, soll es in Zukunft nicht mehr geben.
Peter Kolba vom VKI ist mit dem Vergleich zufrieden: „Es herrscht oft ein Gruppenzwang unter jungen Menschen, Alkohol zu trinken, der durch derartige Werbung verstärkt wird.“
Alexander Knechtsberger sieht die Alkohol-Werbung nicht so aggressiv: „Für uns ist das Wohl der Jugendlichen das oberste Gut. Es hat bei unseren Maturafeiern keinen einzigen Alkoholmissbrauch mit Spitalsaufenthalt gegeben.“ Dass Sponsoren wie Ottakringer und Bacardi oder gar Besucher abspringen könnten, glaubt Knechtsberger nicht. „Die Jugendlichen kommen vor allem wegen Show-Acts, wie zuletzt Katy Perry.“
Vernunft
Konsumentenschützer Kolba hofft, dass nun Vernunft einkehrt und auch der zweite Anbieter Splashline seine Werbung ändert: „Maturareisen sind für Maturanten sicher interessant genug, da braucht es keine aggressive Werbung, dass man sich rund um die Uhr betrinken kann.“
Für Splashline-Geschäftsführer Didi Tunkel ist seine Werbung nicht aggressiv. „Außerdem nimmt die Alkoholwerbung in der gesamten Werbung nur einen minimaler Teil ein“, sagt Tunkel. Er könne sich aber vorstellen, dass man eine Einigung findet. Nachsatz: „Aber nicht um jeden Preis.“