Politik

Bitteres Zuckerl

Womit wird die Benachteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt ausgeglichen? Mit einem früheren Pensionsantrittsalter (Beamtinnen ausgenommen). Erst 2033 werden Männer und Frauen gleichgestellt sein. Entschuldigung, aber diese Regelung ist jetzt schon antiquiert. Mittlerweile bekommen die Österreicherinnen nur mehr statistische 1,44 Kinder, schätzungsweise jede vierte bis fünfte bleibt kinderlos. Erziehungsjahre werden ohnehin für die Pension angerechnet, und auch Jungväter kümmern sich mehr als früher um die Kleinen.

Der Pensions-"Bonus" hat sich für viele Frauen außerdem in einen "Malus" umgedreht. Während viele Männer mit 50 plus zum finalen Karriereschritt ansetzen, müssen Frauen mit Altersdiskriminierung rechnen. Das ist übrigens auch einer der Gründe für die auffallend große Einkommensschere zwischen den Geschlechtern in Österreich.

Es ist paradox: Obwohl Frauen eine um knapp fünf Jahre längere Lebenserwartung haben, schickt man sie fünf Jahre früher "heim an den Herd". Verteidigt wird das übrigens von jenen, die junge Mütter eindringlich davor warnen, sich "heim an den Herd" drängen zu lassen. Nein, es geht nicht nur um Anreize für einen späteren Pensionsantritt, wie sie die ÖVP nun vorsichtig fordert. Es geht einfach um frühere gesetzliche Angleichung.

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