Politik/Ausland

Wie eine kleine Lüge ganz Südaustralien in den Lockdown versetzte

Er habe sich nur schnell eine Pizza geholt: Dass ein Mann aus Südaustralien darüber gelogen hat, wie er sich mit dem Coronavirus angesteckt hat, hat nun heftige Konsequenzen nach sich gezogen. Der Bundesstaat South Australia ging deshalb nämlich in den harten Lockdown - weil man glaubte, eine Nachverfolgung des Virus sei nicht mehr möglich.

Seit Mittwoch galten die harten Maßnahmen in der Region um Adelaide. Die Behörden hatten angenommen, dass sich um einen äußert ansteckenden Virusstrang handeln müsse - zwar wurden nur 36 Infektionen festgestellt, aber die Ansteckung müsse eben quasi im Vorbeigehen passiert sein.

Stinksauer

Dass dem nicht so war, stellte sich nun zwei Tage später heraus. Der Mann gab nach Recherchen der Behörden zu, gelogen zu haben. Tatsächlich habe er in der Pizzeria mehrere Schichten lang neben einem kranken Kollegen gearbeitet und sich dort infiziert - wie auch einige andere. „Wir wissen jetzt, dass sie gelogen haben“, sagte South Australias Premier Steven Marshall über die beiden Männer, ohne auf ein Motiv einzugehen. Er sei stinksauer.

Die Maßnahmen sollen nun früher aufgehoben werden als zunächst geplant: Ursprünglich hätte der Lockdown sechs Tage dauern sollen, die Maßnahmen sollen nun mit Samstag aufgehoben werden.

Konsequenzen drohen den beiden Männer offenbar keine. Nach dem geltenden Gesetz gebe es bisher „keine Strafe“ für das Anlügen von Kontaktverfolgern. Man glaubt auch nicht, dass der Mann die Behörden absichtlich in die Irre führen wollte.