Politik/Ausland

Wer in Europa wieder mit dem Lockern beginnt

Schnell auf ein Bier auf irgendeiner Sonnenterasse eines Kaffeehauses in Kopenhagen? Seit Mittwoch ist es wieder möglich - aber nicht ganz einfach. Vor allem, wenn man als Tourist nach Dänemark reisen möchte. Das ist nämlich weiterhin mit sehr hohem Test-Aufwand und Quarantäne verbunden, auch wenn im Land selbst nun allmählich die meisten Zeichen auf Öffnung stehen. Was es möglich macht: Ein Grüner Pass, der als App den dänischen Geimpften, Genesenen und frisch Getesteten den Zutritt für vieles wieder gestattet.

Seit Mittwoch haben nun Einkaufszentren und die Gastronomie in Dänemark weitgehend wieder geöffnet.

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In Kaffeehäusern und Restaurants gibt es für den Außenbereich keine Vorgaben, innen müssen ein Tisch reserviert und ein negativer Corona-Test oder Impfbescheinigung vorgezeigt werden. Dasselbe gilt für den Besuch von Bibliotheken und Museen. Im Fußball dürfen sogar wieder Fans in die Stadien: Bis zu 500 Zuschauer pro Stadionabschnitt sind zugelassen.

Derzeit ist die Corona-Lage in Dänemark relativ gut: Die Sieben-Tagesinzidenz bei Infizierten liegt bei 87,5 je 100.000 Einwohnern. Steigen die Infektionszahlen in den dänischen Kommunen wieder stärker an, können die Behörden dort wieder einschränkende Maßnahmen erlassen. Reguläre Urlaubsreisen nach Dänemark sollen erst ab 26. Juni wieder möglich sein.

Ganz anders in Italien

An der Riviera wartet man bereits auf den Sommer. Auch wenn die Temperaturen aktuell noch kühl sind, wird bereits alles auf die Rückkehr der Touristen vorbereitet. Ab Montag sollen die Lockdown-Maßnahmen wieder gelockert werden und in Zonen mit mittlerem und niedrigem Infektionsrisiko die Schulen wieder aufmachen. Ab Mitte Mai dann der nächste Schritt: Schwimmbäder sperren auf, Anfang Juni folgen die Sporthallen und Fitnesszentren folgen. Italiens Regierungschef Mario Draghi kündigte an, seine Regierung wolle nach einem Rückgang der Neuinfektionen und Fortschritten bei der Impfkampagne nun ein "kalkuliertes Risiko" eingehen.

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Auch in Italien setzt die Regierung auf den Grünen Corona-Pass, mit dem eine Impfung, ein negativer Test oder eine durchgemachte Corona-Erkrankung nachgewiesen werden kann. Noch gibt es diesen allerdings nicht. Die 7-Tage-Inzidenz beträgt derzeit 164,4 Infizierte je 100.000 Einwohner.

Frankreich lockert langsam

In Frankreich ist die Sieben-Tagesinzidenz mit 350 Infizierten je 100.000 Einwohner zwar noch immer sehr hoch. Derzeit gilt noch immer strenger Lockdown: Nur lebensnotwendige Geschäfte sind geöffnet, Menschen dürfen sich nicht ohne wichtigen Grund mehr als zehn Kilometer von ihrer Wohnung entfernen. Dennoch werden ab 3. Mai die Bewegungseinschränkungen aufgehoben.

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Die Wiedereröffnung der Geschäfte, einiger Kultureinrichtungen und Außenbereiche der Restaurants werden für Mitte Mai angepeilt. Ende April sollen auch Schulen allmählich wieder öffnen.

Freiheiten in Portugal

In Portugal genießen die Menschen nach Monaten im strengen Lockdown wieder zurückgewonnene Freiheiten. Es ist ein Comeback für das Land, das noch im Jänner noch eine der höchsten Corona-Infektionsraten der Welt aufgewiesen hatte. Seit Montag dürfen Gastronomiebetriebe wie Bars, Kaffeehäuser und Restaurants auch im Innenbereich unter Auflagen wieder Gäste bewirten.

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Zudem haben unter anderem große Einkaufszentren, Kinos, Theater, Gymnasien und Universitäten erstmals nach rund drei Monaten wieder aufgesperrt.

Europameister beim Impfen: Ungarn

Ab Samstag beginnt auch Ungarn zu lockern: Die Außenbereiche in der Gastronomie dürfen dann bis 21.30 Uhr offen halten. Denn bereits 3,5 Millionen Menschen im Land sind gegen Corona geimpft. Nun dürfen auch Parkplätze von gastronomischen Einrichtungen genutzt werden können, die über keinen Außenbereich verfügen.

Nächste Woche könnte die Zahl von 4 Millionen Geimpften erreicht werden. Dann werde es Öffnungen für Inhaber von Corona-Impfpässen geben, versprach Regierungschef Viktor Orban. Die Betroffenen können damit Theater, Büchereien, Kinos, Sporteinrichtungen, Zirkus, Zoos, Schwimmhallen, Hotels und den Innenbereich von Gastronomie nutzen.

Bereit für Urlauber: Griechenland

Von Montag an hätten die Geschäfte in großen Teilen Griechenlands wieder öffnen sollen. Wegen der schlechten Coronalage wurde der landesweite Lockdown nun allerdings bis 26. April verlängert. Und auch dann werden die Städte Thessaloniki, Kozani und Patras ausgenommen bleiben - zu hoch sind dort die Infektionszahlen. Aktuelle Inzidenz: 189,9 Infizierte je 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen.

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Zudem ist der Gang ins Geschäft mit etlichen Auflagen verbunden: Um den Einzelhandel zu besuchen, müssen Verbraucher eine SMS mit ihrem Namen an den griechischen Zivilschutz senden. Die SMS ist drei Stunden gültig und darf nur einmal pro Tag genutzt werden.

Seit Wochenbeginn wird auf die siebentägige Quarantäne für Einreisende aus der EU verzichtet. Aber: Das gilt nur, wenn die Einreisenden mindestens seit zwei Wochen vollständig geimpft sind oder negatives PCR-Testergebnis vorlegen, das nicht älter als 72 Stunden ist. Urlauber müssen sich zudem vor der Einreise online anmelden.

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