Politik/Ausland

Erneut Afroamerikaner bei US-Polizeieinsatz erschossen

In den USA ist erneut ein Afroamerikaner bei einem Polizeieinsatz erschossen worden. Der Vorfall ereignete sich in der Kleinstadt Elizabeth City im Bundesstaat North Carolina, als Beamte einen Durchsuchungsbefehl ausführten, erklärte der Sheriff im Bezirk Pasquotank, Tommy Wooten, am Mittwochnachmittag (Ortszeit). Erst am Dienstagnachmittag hatte ein Polizist im Bundesstaat Ohio eine 16-jährige Schwarze erschossen, die Videoaufnahmen zufolge mit einem Messer bewaffnet war.

Bei der Durchsuchung in Elizabeth City in North Carolina sei es um das spätere Opfer, Andrew Brown Junior, gegangen. Der Sheriff machte allerdings keine genaueren Angaben zum Hergang der Tat. Nach örtlichen Medienberichten soll der unbewaffnete 40-jährige Familienvater während der Durchsuchung in sein Auto gestiegen sein und wollte wegfahren. Daraufhin sei geschossen worden, sagten Familienmitglieder demnach.

Der Vorfall wird nun von der zuständigen Behörde des Bundesstaats (SBI) untersucht. Der Beamte, der die Schüsse feuerte, ist bis auf Weiteres beurlaubt, wie Wooten erklärte. Bezirksstaatsanwalt Andrew Womble versprach eine eingehende Untersuchung.

Der Vorfall ereignete sich nur einen Tag nach der Verkündung des Schuldspruches gegen den weißen Ex-Polizisten Derek Chauvin im Fall des getöteten Afroamerikaners George Floyd im Bundesstaat Minnesota. Die Tötung des unbewaffneten 46-Jährigen vor knapp einem Jahr hatte in den USA zu Massenprotesten gegen Rassismus und Polizeigewalt geführt.

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Allein im vergangenen Jahr wurden in den USA nach einer Datenbank der Washington Post 243 Schwarze von der Polizei erschossen.