Politik/Ausland

Weißes Haus: Kein Clinch zwischen Trump und Merkel

Das Weiße Haus hat einen Konflikt zwischen US-Präsident Donald Trump und der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel bestritten. Die Äußerungen Merkels, dass die Europäer ihr Schicksal nun "wirklich in die eigene Hand nehmen müssen", bezeichnete Präsidentensprecher Sean Spicer am Dienstag in Washington als "großartig". Sie entsprächen genau dem, "was der Präsident gefordert hat".

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Spicer bewertete die Äußerungen Merkels als Beleg dafür, dass Trump "Ergebnisse erzielt". Der Sprecher verwies auch darauf, dass die Kanzlerin die fortdauernde Freundschaft zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten unterstrichen hatte. Die Beziehung zwischen Trump und Merkel beschrieb er als "ziemlich unglaublich", sie kämen "sehr gut" miteinander aus. Trump respektiere die Kanzlerin und sehe Deutschland wie das übrige Europa als Verbündeten.

Merkel hatte nach dem als enttäuschend gewerteten Gipfel der sieben führenden Industriestaaten (G-7) auf Sizilien auch gesagt: "Die Zeiten, in denen wir uns auf andere völlig verlassen konnten, die sind ein Stück vorbei. Das habe ich in den letzten Tagen erlebt."

Im Gegensatz zur jetzigen offiziellen Auslegung durch das Weiße Haus waren diese Äußerungen in den vergangenen Tagen in beiden Ländern weithin als deutliche Kritik an der Trump-Regierung gedeutet worden.

Der US-Präsident hatte zudem am Dienstag in der Früh (Ortszeit) seine massive direkte Kritik an Deutschland erneuert. Er prangerte auf Twitter abermals den hohen deutschen Handelsüberschuss und die zu geringen Verteidigungsausgaben an - und fügte hinzu: "Sehr schlecht für die USA. Das wird sich ändern."