Politik/Ausland

Wegen einer Patientin: Bhutan verhängt landesweiten Lockdown

Das Himalaya-Königreich Bhutan hat einen ersten landesweiten Lockdown verhängt, nachdem eine mit dem Coronavirus infizierte Frau durch das kleine Land gereist war. Die 27-jährige Bhutanesin sei nach ihrer Rückkehr aus Kuwait in der vorgeschriebenen Quarantäne zunächst negativ auf das Virus getestet worden, hieß es von den Behörden. Ein weiterer Test sei später jedoch positiv ausgefallen.

Zu dem Zeitpunkt war die Frau den Angaben zufolge aber bereits mit mehr als 210 Menschen in Berührung gekommen. Bhutan hat etwas mehr als 730.000 Einwohner. Ihr König hatte vor Jahrzehnten erklärt, Wohlbefinden sei wichtiger als Wirtschaftswachstum. Das Wohlbefinden wird mit einem Bruttoglücksprodukt erfasst. Der Tourismus ist eine der wichtigsten Einnahmequellen Bhutans.

128 bekannte Fälle

Nachdem im März ein Tourist aus den USA positiv auf das Virus getestet worden war, hatte das Land ausländischen Gästen die Einreise verboten. Einheimische Rückkehrer aus dem Ausland müssen zunächst drei Wochen in Quarantäne. In Bhutan gibt es nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität 128 bekannte Corona-Fälle und keinen Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus.

Alle Schulen, Institutionen, Büros und gewerbliche Unternehmen sollen zunächst geschlossen bleiben, hieß es in einer Mitteilung der Regierung. Der Lockdown soll zwischen fünf Tagen und drei Wochen dauern, berichteten örtliche Medien.

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