Politik/Ausland

Drohne über Moskau abgeschossen + Luftalarm in Kiew

Moskau ist nach Angaben der russischen Behörden erneut Ziel eines Drohnenangriffs geworden. Der Bürgermeister der Stadt, Sergej Sobjanin, schrieb auf Telegram, das Fluggerät sei abgeschossen worden.

Trümmerteile seien nordwestlich vom Stadtzentrum niedergegangen. Es habe keine Opfer oder ernsthaften Schäden gegeben. 

Das russische Verteidigungsministerium erklärte, eine ukrainische Drohne habe ein Ziel in Moskau ins Visier genommen. Das Fluggerät sei mit Störsendern zum Absturz gebracht worden.

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Weiters in diesem Artikel:

  • Ukraine an mehreren Frontabschnitten unter Druck
  • Stockende Gegenoffensive
  • Weitere US-Milliarden für Ukraine
  • Marinesoldaten in Großbritannien ausgebildet
  • Ukrainische Drohnen bei Kursk abgeschossen
  • Deutschland prüft Lieferung von Marschflugkörpern
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Luftalarm in Kiew

In Kiew waren unterdessen mehrere Explosionen zu hören, nachdem für die gesamte Ukraine Luftalarm ausgelöst worden war. Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt, Vitali Klitschko, fordert die Bevölkerung auf, in Schutzräumen zu bleiben.

Die Luftabwehr arbeite, schreibt er auf Telegram. Behördenangaben zufolge ist Kiew mit russischen Hyperschallraketen Kinschal angegriffen worden. "Wir müssen der Flugabwehr für die abgeschossenen Raketen danken", sagte der Sprecher der Kiewer Militärverwaltung, Mychajlo Schamanow, am Freitag im Fernsehen.

Trümmer einer abgeschossenen Rakete seien auf dem Grundstück eines Kinderkrankenhauses niedergegangen. Es habe aber keine Verletzten oder Schäden gegeben.

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Ukraine an mehreren Frontabschnitten unter Druck

Die ukrainische Armee sieht sich an vielen Frontabschnitten im Osten und Süden heftigen Angriffen russischer Truppen ausgesetzt.

Genannt wurden im Bericht des Generalstabs in Kiew die Frontabschnitte Kupjansk, Lyman, Bachmut, Awdijiwka, Marjinka und Schachtarsk.

Die russische Armee begleite die Angriffe mit Artilleriefeuer und Luftangriffen. Es gelinge aber jeweils, die Angreifer zu stoppen, hieß es.

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So wurde die ukrainische Großstadt Saporischschja am Donnerstagabend erneut mit Raketen beschossen. Eine russische Iskander-Rakete ist in ein Hotel der Stadt eingeschlagen. Dabei sei ein Mensch getötet worden, 16 Personen seien verletzt worden, darunter vier Kinder.

Lokale Medien berichteten, es handele sich bei dem beschädigten Gebäude um das Hotel Reikartz im Stadtzentrum, das häufig von Mitarbeitenden der Vereinten Nationen genutzt wird. "Ich bin entsetzt über die Nachricht, dass ein Hotel, das häufig von Mitarbeitenden der Vereinten Nationen und von Nichtregierungsorganisationen zur Unterstützung der vom Krieg betroffenen Menschen genutzt wird, von einem russischen Angriff in Saporischschja getroffen wurde“, erklärte die UN-Koordinatorin für humanitäre Hilfe in der Ukraine, Denise Brown, in einer E-Mail.

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Angesichts heftiger Kämpfe bei der ostukrainischen Stadt Kupjansk im Gebiet Charkiw ordnete Kiew die Evakuierung von 37 Ortschaften in der Region an.

Dabei handelt es sich neben kleineren Dörfern auch um Teile der am Ostufer des Flusses Oskil gelegenen Stadt. Mehr als 11.000 Menschen, darunter 600 Kinder, sind betroffen.

Mehr lesen: AKW Saporischschja vor Stromausfall und Angriffe auf Kupjansk

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Stockende Gegenoffensive

Die ukrainische Offensive läuft seit zwei Monaten, bleibt aber bisher hinter den hohen Erwartungen zurück. Russlands Angriffskrieg gegen das Nachbarland dauert bereits seit Februar vergangenen Jahres.

Der Bericht nannte indes nur zwei Abschnitte, an denen die Ukraine selber angreife - Richtung Melitopol und Berdjansk im Süden. Dort hofft die ukrainische Armee mit ihrer Gegenoffensive, das Asowsche Meer zu erreichen und die russische Landverbindung zur bereits seit 2014 völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel Krim zu unterbrechen. In der Region haben sich die russischen Truppen aber besonders stark verschanzt. 

"Wir vergessen nicht unser Hauptziel - den Krieg zu gewinnen und das Land nicht zu verlieren", sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij in seiner abendlichen Videoansprache in Kiew.

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Weitere US-Milliarden für Ukraine

Die Ukraine kann auf ein weiteres milliardenschweres Hilfspaket aus den USA rechnen. Ranghohe Regierungsbeamte kündigten am Donnerstag in Washington an, Präsident Joe Biden werde den Kongress um insgesamt rund 13 Milliarden US-Dollar (11,8 Mrd. Euro) Militärhilfe bitten. Offen war, ob von dem Geld auch ein Teil in die militärische Unterstützung anderer Länder fließen soll.

Die Vereinigten Staaten gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion. Nach Pentagon-Angaben haben die USA seit dem Kriegsbeginn im Februar 2022 allein militärische Hilfe im Umfang von mehr als 43 Milliarden US-Dollar (rund 35 Mrd. Euro) für Kiew bereitgestellt oder zugesagt.

Zu dem neuen Rüstungspaket kommen noch 7,3 Milliarden US-Dollar (6,6 Mrd. Euro) an wirtschaftlicher und humanitärer Unterstützung für die Ukraine und weitere von dem Krieg betroffene Länder. Weitere Milliardensummen sollen etwa über die Weltbank bereitgestellt werden.

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Marinesoldaten in Großbritannien ausgebildet

Großbritannien hat in den vergangenen Monaten etwa 900 Marinesoldaten aus der Ukraine ausgebildet. Nach einem sechsmonatigen Training kehrten die Soldaten nun bald zurück, meldete die Nachrichtenagentur PA in der Nacht zum Freitag.

Dem britischen Verteidigungsministerium zufolge waren darunter auch Freiwillige ohne militärische Erfahrung. Seit Kriegsbeginn im Februar 2022 sind nach Angaben von PA in Großbritannien mehr als 20.000 ukrainische Soldaten trainiert worden.

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Ukrainische Drohnen abgeschossen

In der Nähe der russischen Stadt Kursk sind russischen Angaben zufolge zwei ukrainische Drohnen abgefangen worden. Die Luftabwehr habe sie am späten Donnerstagabend bei ihrem Anflug zerstört, teilte der Gouverneur der gleichnamigen Oblast, Roman Starowoit, am Freitag mit.

Die Oblast Kursk grenzt an die Ukraine. Deren Führung kommentiert üblicherweise keine Angriffe auf russisches Territorium oder von russischen Truppen besetztes ukrainisches Gebiet.
 

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Deutschland prüft Lieferung von Marschflugkörpern

In der Debatte über die ukrainische Forderung nach deutschen Marschflugkörpern vom Typ Taurus deutet sich nach Medienberichten Bewegung an. Die Bundesregierung prüfe, wie Deutschland die Ukraine in den kommenden Monaten mit Taurus aus Beständen der Bundeswehr versorgen könne, meldete der Spiegel. Dazu liefen Gespräche zwischen dem Verteidigungsministerium und der Rüstungsindustrie.

Das Nachrichtenportal t-online hatte am Donnerstag unter Berufung auf SPD-Kreise berichtet, die Regierung wolle „in Kürze“ die Lieferung verkünden.

Beim Spiegel hieß es weiter, das Verteidigungsministerium habe den Taurus-Hersteller gebeten, eine Limitierung für die Ziel-Programmierung in die Marschflugkörper zu integrieren. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wolle durch technische Modifikationen ausschließen, dass die Ukraine mit den weitreichenden Waffensystemen Angriffe auf russischem Territorium ausführen kann.

In Industriekreisen hieß es dem Bericht zufolge, eine solche Einschränkung des Systems sei durchaus möglich, werde aber einige Wochen in Anspruch nehmen.

Die Ukraine fordert von Berlin Marschflugkörper vom Typ Taurus, um auch Stellungen der russischen Streitkräfte weit hinter der Frontlinie angreifen zu können. Die Bundesregierung war dabei bislang zurückhaltend, weil die Geschosse auch russisches Territorium erreichen können.

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte noch vergangene Woche gesagt, dies habe „jetzt gerade nicht unsere vorrangigste Priorität“. Die Bedenken gegen die Lieferung lägen auf der Hand, er schloss eine Lieferung für die Zukunft aber nicht kategorisch aus. „Der Zeitpunkt für eine Entscheidung ist für uns noch nicht gekommen“, erklärte er.