Russland: Haben ukrainische Gegenoffensive "vollständig gestoppt"
Russland hat das Ende der ukrainischen Gegenoffensive gemeldet.
"Der Feind wurde gestoppt und seine Gegenoffensive, um die so viel Aufhebens gemacht wurde, wurde vollständig gestoppt", teilte Jewgeni Balizkij, der von Moskau eingesetzte Spitzenbeamte der Region Saporischschja, in einer Stellungnahme mit. Es gebe noch ein paar kleinere Gefechte in der Nähe des Dorfes Robotyne und in der Nähe des Dorfes Schtscherbaky.
Aus der Ukraine gab es widersprüchliche Berichte.
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Der ukrainische Generalstab hatte am Sonntagabend erklärt, russische Streitkräfte hätten mehrere erfolglose Angriffe in der Nähe von Robotyne und Werbowe, einem Dorf einige Kilometer östlich davon, unternommen. Ukrainische Streitkräfte hätten "offensive Operationen" in Richtung Melitopol im Westen der Region Saporischschja durchgeführt und "dort den Feind entlang der gesamten Frontlinie erschöpft".
Russland meldete hingegen, seine Luftabwehrkräfte hätten dort ukrainische Luftangriffe abgewehrt.
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"Sind nicht bereit, Putin unsere Freiheit zu geben"
Trotz militärischer Rückschläge und Ausrüstungsdefizite hält die ukrainische Führung am Ziel der vollständigen Befreiung des Landes von den russischen Besatzern fest.
„Wir sind nicht bereit, dem verdammten Terroristen Putin unsere Freiheit zu geben“, sagte Präsident Wolodymyr Selenskij am Sonntag in einem NBC-Interview über Kremlchef Wladimir Putin. Zugleich rief er seine Landsleute auf, zusammenzuhalten und zuversichtlich zu bleiben.
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„An die Ukraine zu glauben bedeutet zu wissen, dass die Ukraine und die Ukrainer ihre Unabhängigkeit bewahren können, sie bewahren und sie zurückerhalten werden“, sagte er am Sonntag in seiner allabendlichen Videoansprache.
"Aber genau wie nach dem 24. Februar (dem Beginn der russischen Invasion 2022) kann dies nur gemeinsam geschehen - und nur gemeinsam, in Einigkeit, in Sorge um den Staat, um die Menschen neben Ihnen, um die Ukrainer, wo immer sie sind.“
Selenskij beklagt russische Lufthoheit
Selenskij beklagte Defizite in der Flugabwehr seines Landes sowie die Lufthoheit der russischen Streitkräfte.
„Russland kontrolliert den Himmel“, sagte er im Interview des US-Sender NBC. Die Ukraine brauche eine bessere Luftverteidigung, sagte er mit Blick auf die von ihm geforderten Kampfflugzeuge aus westlicher Produktion. „Gebt uns die Mittel, uns mit Russland am Himmel zu messen.“
Die ukrainische Armee benötige auch Drohnen und Waffen zur Abwehr solcher Flugkörper.
"Wir brauchen unsere Soldaten"
Sobald am Himmel eine Art Gleichgewicht hergestellt sei, könnten die ukrainischen Bodenstreitkräfte vorrücken. „Wir können nicht einfach angreifen wie die russischen Streitkräfte“, sagte Selenskij, denn Russland werfe seine Soldaten ohne Rücksicht auf eigene Verluste in den Kampf. „Wir brauchen unsere Soldaten.“
Selenskij bekräftigte seine Position, dass es mit Russland aktuell keine Verhandlungen geben könne. „Es gibt keinen Dialog mit Terroristen“, betonte er. „Ihr Wort ist nichts wert, sie wollen nur zerstören und töten.“ Die Ukraine werde ihren Kampf gegen Putins Truppen fortsetzen.
Weiter schwere Kämpfe um Awdijiwka
Russische Truppen unternahmen derweil nach Angaben ukrainischer Militärs am Sonntag erneut mehrere Vorstöße in Richtung der ostukrainischen Stadt Awdijiwka.
Dabei seien über 400 russische Soldaten getötet und zwölf gepanzerte Fahrzeuge zerstört worden, teilte der für diesen Frontabschnitt zuständige Kommandeur Olexandr Tarnawskyj auf Telegram mit. Die russischen Angriffe, unterstützt von Kampfflugzeugen und Artillerie, seien abgewehrt worden.
Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Nahe Awdijiwka verlief bereits seit 2014 die Frontlinie zu den von Moskau unterstützten Separatisten. Aktuell ist die zu großen Teilen zerstörte Stadt bereits von drei Seiten von russischen Truppen umgeben. Die russisch kontrollierte Gebietshauptstadt Donezk liegt nur wenige Kilometer südlich von Awdijiwka.
Odessa angegriffen
Am Sonntagabend wurde auch die Hafenstadt Odessa im Süden des Landes angegriffen. Nach Angaben des ukrainischen Fernsehens wurde die Flugabwehr aktiv, um russische Luftangriffe abzuwehren. Zu etwaigen Schäden oder Opfern der Angriffe lagen zunächst keine Angaben vor.