Politik/Ausland

Syrische Raketen schlugen im Libanon ein

Es nimmt keine Ende: Mindestens 20 Raketen aus Syrien sind nach Angaben der libanesischen Sicherheitsbehörden heute im Libanon eingeschlagen. Wie die Polizei erklärte, ging ein Großteil der Geschoße in der östlichen Gebirgsregion nahe des Ortes Al-Shaara unweit der Grenze nieder.

Auch in der Nähe der Hochburg der libanesischen Schiitenbewegung Hisbollah, Baalbek in der Bekaa-Ebene, habe es Einschläge gegeben. Über Verletzte wurde zunächst nichts bekannt.

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Seit sich die vom Iran aufgerüstete Hisbollah ("Partei Gottes") vor einer Woche offiziell zu ihrem Kampfeinsatz an der Seite der Regimetruppen von Bashar al-Assad bekannt hat, häufen sich die Zwischenfälle im Libanon.

Wie der KURIER berichtete, hat Russland nach Raketen nun auch Kampfflugzeuge geschickt - keine guten Vorzeichen für die Friedenskonferenz, den die russischen Waffen könnten den Konflikt eskalieren lassen.

Russland und die USA hatten eigentlich vereinbart, die syrischen Konfliktparteien – also die syrische Opposition und das Regime – im Rahmen einer Konferenz an einen Tisch zu bringen.

Libanon verschiebt Wahl wegen Kämpfe

Die für Juni geplante Parlamentswahl im Libanon fällt indes als Folge des Bürgerkrieges in Syrien aus. Das libanesische Parlament beschloss am Freitag eine Verlängerung der Legislaturperiode um 17 Monate. Wütende Bürger bewarfen die Abgeordneten vor dem Parlamentsgebäude in Beirut mit Tomaten.

Der Krieg in Syrien, an dem die libanesische Hisbollah-Bewegung mit Kämpfern beteiligt ist, hat die Gräben zwischen den Parteien vertieft. Dies hat eine Einigung auf ein neues Wahlgesetz blockiert. Gewählt werden soll nun erst im November 2014.

Im Zedernstaat gibt es große Befürchtungen, in den syrischen Bürgerkrieg hineingerissen zu werden. Die schiitische Hisbollah hat auf der Seite von Präsident Bashar al-Assad in die Auseinandersetzungen mit den Rebellen eingegriffen. Die einflussreiche Hisbollah spielt zudem in Teilen des Libanon die Rolle eines Staates im Staate. Sie ist mit mehreren Ministern in der Regierung vertreten.