Greenpeace-Aktivisten kommen frei
Weihnachtsfriede für Russlands "Rowdys"? Nachdem das russische Parlament eine von Präsident Wladimir Putin eingebrachte Amnestie abgenickt hat, wird für Tausende Gefangene der Weg in die Freiheit geebnet - wohl auch für die mittlerweile gegen Kaution auf freien Fuß gesetzten Greenpeace-Aktivisten ("Arctic 30"), die eine russische Ölplattform im Polarmeer besetzt hatten, und die beiden noch inhaftierten Musikerinnen von Pussy Riot.
Der Text sieht laut Medienberichten unter anderem eine Begnadigung für all jene vor, die wegen "Rowdytums" verurteilt oder angeklagt wurden. Insgesamt werde das Gesetz rund 25.000 Menschen betreffen. 1300 Menschen sollen aus der Haft entlassen und 17.500 Personen, die zu anderen als Freiheitsstrafen verurteilt wurden, begnadigt werden. Rund 6000 Gerichtsverfahren würden eingestellt werden. Anlass für den größten Gnadenakt in der jüngeren Geschichte Russlands ist das 20-jährige Bestehen der Verfassung.
Das Gesetz wurde von den Umweltaktivisten mit Erleichterung erwartet, doch auch mit gemischten Gefühlen, da ihre russischen Kollegen nun rechtlich vorbelastet seien. Zudem gebe es "jedoch keine Amnestie für die Arktis".
Pussy Riot zu Neujahr zu Hause
Pussy Riot hatte im Februar 2012 in einer Moskauer Kathedrale ein "Punkgebet" gegen Putin aufgeführt. Die drei Musikerinnen der Gruppe wurden daraufhin wegen "Rowdytums" und "Anstachelung zum religiösen Hass" zu zwei Jahren Lagerhaft verurteilt. Eine von ihnen wurde zwischenzeitlich auf Bewährung freigelassen.
Die beiden vermutlich prominentesten als Putin-Kritiker bekannten, wegen verschiedener Delikte verurteilten russischen Häftlinge, der Ex-Ölmagnat Michail Chodorkowski und der Oppositionspolitiker Aleksej Nalvalni von der Amnestie nicht berücksichtigt werden.
Zur Greenpeace-Seite Save the Arctic
Wer dem Kreml nicht zu Gesicht steht: