Politik/Ausland

US-Medien: Trumps Ex-Anwalt will in Russland-Affäre gestehen 

Der frühere persönliche Anwalt von US-Präsident Donald Trump hat sich nach Berichten von US-Medien vor Gericht schuldig bekannt, wissentlich Falschaussagen zur Russland-Affäre gemacht zu haben. Cohen verließ am Donnerstag das Gebäude eines Bundesgerichts in New York, wo er den Berichten zufolge ein Schuldplädoyer ablegte.

Demnach gestand er ein, bei Aussagen gegenüber dem Kongress über seine Russland-Kontakte gelogen zu haben. Beim Verlassen des Gerichts gab der 52-Jährige keinen Kommentar ab.

US-Präsident Donald Trump hat die Aussagen seines Ex-Anwalts Michael Cohen zu einem Immobilienprojekt in Moskau zurückgewiesen und Cohen der Lüge bezichtigt. Vor seinem Abflug zum G-20-Gipfel nach Argentinien sagte Trump am Donnerstag vor Journalisten, die Darstellung Cohens vor einem New Yorker Gericht sei frei erfunden. Cohen drohe wegen diverser Vergehen eine hohe Haftstrafe. "Er lügt", um eine mildere Strafe zu bekommen, sagte Trump.

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In der Russland-Affäre geht es um mögliche illegale Verbindungen des Trump-Wahlkampfteams nach Moskau im Jahrt 2016 vor dem Amtsantritt des Präsidenten. Die Untersuchungen des zu der Affäre eingesetzten Sonderermittlers Robert Mueller umfassen Berichten zufolge auch Trumps Geschäftsaktivitäten, in die Cohen involviert war.

Mueller später widerrechtlich versucht hat, die Ermittlungen - und damit die Justiz - zu behindern. Trump hat wiederholt erklärt, es habe keine Zusammenarbeit mit Russland gegeben. Die Arbeit Muellers nannte er eine Hexenjagd.

Delikate Bekenntnisse

Cohen hatte sich bereits im August vor Gericht in anderem Zusammenhang schuldig bekannt, Steuerbetrug begangen und gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung verstoßen zu haben. Dabei ging es unter anderem um Schweigegeldzahlungen an angebliche frühere Sexpartnerinnen Trumps, mit denen er mutmaßlich gegen die Gesetze zur Wahlkampffinanzierung verstieß.