Putin und Lukaschenko erklären Krise für beendet
Eigentlich hatten sich der russische Präsident Wladimir Putin und sein Pendant aus Weißrussland getroffen, um die Krise im bilateralen Verhältnis der beiden Länder beizulegen. Schließlich wirft Russland dem kleinen Nachbarn vor, Schulden von knapp einer halben Milliarde Euro für Öl- und Gaslieferungen zu haben.
Nach mehrstündigen Verhandlungen konnten sich die beiden Staatschefs denn auch tatsächlich einigen. Ein Durchbruch in der seit Monaten schwelenden Krise.
Anschlag in U-Bahn
Und dennoch ist es für Putin ein bitterer Tag. Das Treffen, das in einem Vorort von St. Petersburg stattfand, war überschattet von dem Anschlag auf die U-Bahn der Stadt mindestens neun Toten und Dutzenden Verletzten.
Aljaksandr Lukaschenko sprach den Opfern sein Beileid aus. Er dankte dafür, dass Putin sich trotzdem Zeit für das Gespräch genommen habe. Der Kremlchef fand im Gegenzug immerhin Zeit für einen kurzen Auftritt vor Fernsehkameras. Alle Streitfragen bei Öl- und Gaslieferungen seien geklärt, sagte er nur. Details nannte er nicht.
Auch Sicherheitsfragen besprochen
Einen Vertrag sollten die Regierungen binnen zehn Tagen ausarbeiten. Moskau hatte die weißrussischen Schulden für Öl und Gas zuletzt auf knapp eine halbe Milliarde Euro beziffert. Nun habe Russland einer Umschuldung zugestimmt, sagte Lukaschenko.
Ausführlich sei über Sicherheitsfragen gesprochen worden, sagte der Staatschef aus Minsk, ohne Einzelheiten zu nennen. "Wir wollen einfach Stabilität für Russland und Weißrussland erhalten."
Zum Missfallen des Kremls hat Lukaschenko in den vergangenen Monaten die Eigenständigkeit seines Landes betont. Ende März setzten die autoritären Präsidenten aber beide Polizei gegen Demonstrationen ein und ließen zahlreiche Kritiker festnehmen.