Politik/Ausland

Proteste nach Denkmal-Beseitigung

Nachdem eine serbische Sonderpolizei-Einheit am Sonntagfrüh ein umstrittenes Denkmal in der von Albanern bewohnten Ortschaft Presevo in Südserbien beseitigt hat, ist es zu Protesten und Zwischenfällen im Kosovo gekommen. Eine Protestkundgebung wurde am Sonntagabend in der südwestkosovarischen Stadt Gjakova (Djakovica) abgehalten. Ein Versuch der Demonstranten, zu einem dortigen serbisch-orthodoxen Kloster vorzudringen, wurde von einem starkem Polizeiaufgebot und der internationalen Schutztruppe KFOR verhindert.

In dem von Serben bewohnten Nordteil von Mitrovica flogen am Abend zwei Molotow-Coctails gegen das Gemeindegebäude. Schaden wurde keiner angerichtet, auch Täter wurden nicht gefasst, berichteten serbische Medien.

Reaktionen

Als Reaktion auf die Denkmalentfernung wird auch die Zerstörung von 27 serbischen Grabsteinen in der Ortschaft Klokot bei Viti (serbisch: Vitina) im Südosten des Kosovo gesehen. In Presevo wurde eine Protestkundgebung gegen die Entfernung des Denkmals für heute, Montag, angekündigt.

Das Denkmal wurde Mitte November zur Erinnerung an 27 Rebellen errichtet. Sie waren als Angehörige der albanischen "Befreiungsarmee von Presevo, Medvedja und Bujanovac" (UCPMB) während der mehrmonatigen Konfrontationen mit serbischen Sicherheitskräften im Frühjahr 2001 getötet worden. Die UCPMB setzte sich für den Anschluss der drei Gemeinden an den Kosovo ein.