Ukrainische Marinedrohne mit Luft-Luft-Rakete gesichtet und zerstört
Kurz vor dem russischen „Tag des Sieges“ sorgen Videoaufnahmen von ukrainischen Marinedrohnen – oder „unbemannten Überwasserfahrzeugen“ – für Nervosität in prorussischen Telegramkanälen: Denn wie auf Videoaufnahmen ersichtlich war auf einer der Drohnen vom Typ Magura V5 eine infrarotgesteuerte R-73-Luft-Luft-Rakete angebracht. Auch wenn ein russischer Helikopter die Drohne zerstörte und die Rakete ihr Ziel verfehlte, wird die Lage als ernst bewertet: „Das Auftauchen solcher Flugabwehrboote bedeutet eine neue Bedrohung für die inländische Luftfahrt in den Gewässern des Schwarzen Meeres, insbesondere für Hubschrauber“, schreibt etwa der russische Telegram-Kanal „Militärbeobachter“.
"Potenzial noch nicht erreicht"
„Das Tempo, mit dem sich die Schwarzmeerregion auf neue Bedrohungen einstellt, ist zu langsam. Das ist in einem Konflikt von solcher Intensität nicht hinnehmbar“, beurteilt der Kanal „Rybar“ die Lage.
Vor einigen Wochen sagten Geheimdienstquellen der Online-Zeitung "Ukrajinska Prawda", dass die Magura V5 ihr volles Potenzial noch nicht erreicht habe. Geplant sei, Flugabwehrsysteme und möglicherweise noch andere Waffen auf den Drohnen zu montieren.
Es wird erwartet, dass die ukrainischen Streitkräfte in den kommenden Tagen oder Wochen einen größeren Angriff auf die Brücke von Kertsch unternehmen.
Eine Zerstörung der Brücke wäre jedoch vor allem ein PR-Erfolg für Kiew. Einerseits haben die Russen einen guten Teil der Versorgung der Halbinsel Krim über neue Eisenbahnnetze am Festland hergestellt. Andererseits rücken die russischen Streitkräfte derzeit westlich von Awdijiwka täglich vor.
„Die Russen versuchen, die Verteidigung zu durchbrechen und Kurachow und Pokrowsk zu erreichen“, sagte Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyi und setzte nach: „Ich habe alle notwendigen Entscheidungen getroffen, um die Verteidigung mit Reserven zu verstärken, zusätzliche Raketen, Munition, Ausrüstung für die elektronische Kampfführung und Drohnen bereitzustellen. Ich bin zuversichtlich, dass dies unseren Einheiten helfen wird, feindliche Angriffe erfolgreich abzuwehren und ihnen erhebliche Verluste zuzufügen."
Auch in der Nähe der Stadt Kupjansk eroberten die russischen Streitkräfte ein Dorf – allerdings dürfte es ihnen noch länger nicht gelingen, den strategisch wichtigen Oskil-Fluss zu überqueren.