Politik/Ausland

Kampf um Rom: Kandidat der Linken setzt sich durch

Es ist ein harter Schlag für die Mitte-rechts-Allianz von Silvio Berlusconi und eine dringend notwendige Stärkung von Premier Enrico Letta. Bei den Stichwahlen um das Bürgermeisteramt in Rom hat sich der Kandidat der Linken, Ignazio Marino, klar gegen den amtierenden Bürgermeister Alemanno durchgesetzt. Marino brachte es auf 64 Prozent der Stimmen, der Amtsinhaber dagegen gerade einmal auf 36 Prozent. „Wir haben Rom befreit, jetzt beginnt eine neue Ära“, jubelte der Präsident der Region, Nicola Zingaretti, über den Erfolg.

Dominiert aber wurden die Kommunalwahlen wie schon in der ersten Runde vor zwei Wochen von der Politikverdrossenheit der Italiener.

In Rom sowie in zehn Provinzhauptstädten, von Brescia bis Siena, und 67 Gemeinden befand sich die Wählerbeteiligung „im freien Fall“ (La Repubblica). Insgesamt gaben nur 48,5 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Doch die entschieden sich eindeutig für die Linke. In den elf größeren Städten, in denen es zu Stichwahlen um das Bürgermeisteramt gekommen war, setzten sich ausnahmslos die Kandidaten der PD durch, so etwa in Treviso, Brescia oder Siena. Sogar in traditionellen Hochburgen der Lega Nord wurden deren Bürgermeister überraschend entthront.