Politik/Ausland

Letzte Hamas-Hochburg im Norden könnte fallen

Immer mehr Hamas-Terroristen im Gazastreifen strecken die Waffen - für die israelischen Sicherheitskräfte ein deutliches Zeichen, dass der Kampfgeist der islamistischen Organisation bricht.  Die radikale Palästinenserorganisation stehe „kurz vor der Auflösung“, sagte der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant. 

Nach Angaben von Gallant stehen die letzten Hamas-Hochburgen im nördlichen Gazastreifen vor dem Fall. „Die Hamas steht am Rande der Auflösung - die IDF (Streitkräfte, Anm.) nimmt ihre letzten Hochburgen ein“, sagte Gallant am späten Montagabend mit Verweis auf die israelische Armee. „Wir üben großen Druck aus. Ich denke, dass sie sich ergeben und mit erhobenen Händen herauskommen, zeigt, dass ihr Kampfgeist gebrochen ist. Das beschleunigt unsere Erfolge, schließlich wollen wir schnell vorankommen“, sagte auch Generalstabschef Herzi Halevi am Montag bei einem Treffen mit dem Leiter des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, Ronen Bar, in der Hamas-Hochburg Chan Junis

"Wir sichern unsere Geländegewinne im Norden und im Süden des Gazastreifens."

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Häuserkämpfe in Chan Junis

Die israelischen Streitkräfte liefern sich in der zweitgrößten Stadt des Gazastreifens einen erbitterten Häuserkampf mit Einheiten der Hamas. Die erbitterten Kämpfe zwischen Israel und der Hamas haben sich zunehmend vom nördlichen in den südlichen Gazastreifen verlagert.

Sie vermuten in Chan Junis die Führungsriege der islamistischen Organisation und die im Gazastreifen verbliebenen Geiseln. In der vergangenen Tagen ergaben sich nach israelischen Angaben immer mehr Hamas-Kämpfer. Zudem wurden bislang laut dem Nationalen Sicherheitsberater Zachi Hanegbi etwa 7.000 Hamas-Terroristen getötet. Die Hamas bestreitet diese Angaben. 

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Hamas-Hochburgen umzingelt

Im Norden Gazas konnte das israelische Militär die letzten beiden Hamas-Hochburgen umzingeln. Die Hamas-Kommandozentralen in den Stadtvierteln Dschabalia und Schedschaija seien eingekreist und stünden kurz vor dem Zusammenbruch, sagte Joav Gallant am Montagabend.

"Die Bataillone, die als unbesiegbar galten und sich jahrelang auf den Kampf gegen uns vorbereitet haben, stehen kurz vor der Zerschlagung", fügte er hinzu. Hunderte von Hamas-Aktivisten hätten sich in den vergangenen Tagen den israelischen Truppen ergeben, was "zeigt, was mit der Terrorgruppe geschieht", sagte Gallant. Augenzeugen berichteten Medienberichten zufolge von schweren Kämpfen und Dutzenden von Opfern in der Umgebung des Flüchtlingslagers Dschabalia.

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Israel nimmt in einem Monat über 500 Kämpfer gefangen

Das israelische Militär nahm nach eigenen Angaben im Gazastreifen im vergangenen Monat über 500 Mitglieder islamistischer Terrororganisationen gefangen. 350 von ihnen gehörten der vor dem Krieg im Gazastreifen herrschenden Hamas an, 120 dem mit der Hamas verbündeten Islamischen Dschihad, teilte die Armeeführung mit.

Die Militärabwehr und der Inlandsgeheimdienst Schin Bet würden die Gefangenen weiteren Verhören unterziehen.

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Israels Armee: Über 100 Soldaten bei Bodenoffensive in Gaza getötet

Seit Beginn der Bodenoffensive im Gazastreifen kamen nach Angaben der israelischen Streitkräfte 104 Soldaten ums Leben. Allein bei einem Gefecht in der südlichen Ortschaft Chan Junis wurden am Sonntag fünf Militärangehörige getötet. Sie fielen einer Sprengfalle zum Opfer, als sie gegen eine Terrorzelle der Hamas vorrückten. Insgesamt kamen im Gaza-Krieg 432 israelische Soldaten ums Leben. 

Die Zahl schließt die militärischen Opfer ein, die das Massaker der islamistischen Hamas zu Kriegsbeginn verursacht hatte. Die Opferbilanz der Armee berücksichtigt auch Soldaten, die bei Kämpfen mit der Hisbollah-Miliz im Libanon an Israels Nordgrenze gefallen sind sowie die Opfer von Unfällen im Einsatz.

Wie im Weltkrieg: Borell nennt Lage in Gaza apokalyptisch

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell bezeichnete die Situation im Gazastreifen als apokalyptisch. Die Zerstörung von Gebäuden durch die israelischen Angriffe entspreche der in deutschen Städten im Zweiten Weltkrieg oder sei sogar noch größer, sagte der Spanier nach einem EU-Außenministertreffen in Brüssel. 

60 bis 70 Prozent der getöteten Menschen seien Zivilisten. Die Zahl ziviler Opfer sei unglaublich, kritisierte er. Borrell sprach am Abend zudem von 1,9 Millionen Menschen, die ihre Wohnungen und Häuser verlassen mussten. Dies entspreche 85 Prozent der Bevölkerung im Gazastreifen.

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UN: Probleme bei Annahme von Hilfsgütern im Gazastreifen

Die Vereinten Nationen haben Schwierigkeiten bei der Annahme von Hilfsgütern für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen. „Die Fähigkeit der UN, eintreffende Hilfe anzunehmen, ist im Lauf der vergangenen Tage deutlich beeinträchtigt worden“, teilte das UN-Nothilfebüro OCHA mit. 

Grund seien ein „Mangel an Lastwagen in Gaza, Telekommunikations-Ausfälle und die wachsende Zahl an Mitarbeitern, die wegen der Stärke von Kampfhandlungen nicht zum Grenzübergang Rafah reisen können“.

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