US-Medien: Gazastreifen von gewaltigen Zerstörungen gezeichnet
Fast drei Monate nach Beginn des Gazakrieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas ist der Küstenstreifen am Mittelmeer von gewaltigen Zerstörungen gezeichnet. Wie das Wall Street Journal am Samstag unter Berufung auf die US-Geheimdienstbehörde US Office of the Director of National Intelligence (ODNI) berichtete, hat Israels Armee allein bis Mitte Dezember 29.000 Bomben auf das abgeriegelte Küstengebiet abgeworfen, das kaum größer ist als München.
Nahezu 70 Prozent der 439.000 Häuser und Wohnungen im Gazastreifen seien beschädigt oder zerstört, hieß es. Wie die US-Zeitung unter Berufung auf eine Analyse der Weltbank weiter berichtete, waren bis zum 12. Dezember 77 Prozent der Gesundheitseinrichtungen, 72 Prozent der kommunalen Einrichtungen wie Parks, Gerichte und Bibliotheken, 68 Prozent der Telekommunikationsinfrastruktur und 76 Prozent der Gewerbegebiete durch den Krieg beschädigt oder zerstört worden, einschließlich der fast vollständigen Zerstörung der Industriezone im Norden von Gaza.
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1,9 Millionen Menschen Binnenflüchtlinge
"Das Wort "Gaza" wird in die Geschichte eingehen wie Dresden und andere berühmte Städte, die bombardiert wurden", zitierte die Zeitung Robert Pape, Politikwissenschafter der Universität von Chicago. Nach Angaben des UNO-Nothilfebüros sind inzwischen mehr als 1,9 Millionen Menschen Binnenflüchtlinge, also etwa 85 Prozent der Bevölkerung.
Israel betont immer wieder, es befinde sich im Krieg mit der Hamas und nicht mit den Zivilisten im Gazastreifen. Man ergreife Maßnahmen, um den Tod von Zivilisten zu vermeiden. So fordere man Bewohner vor Angriffen auf, betroffene Gebiete zu verlassen. Die Hamas benutze Zivilisten als menschliche Schutzschilde und zivile Gebäude, um Eingänge zu unterirdischen Tunneln zu verbergen. In solchen Tunneln verstecken sich laut Israel etliche Hamas-Terroristen und halten dort auch noch Geiseln aus Israel fest. Die Terroristen nutzen die Tunnel zugleich, um aus dem Nichts aufzutauchen und hinterrücks anzugreifen.
Hamas-Massaker am 7. Oktober
Auslöser des Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels am 7. Oktober, bei dem Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen rund 1.200 Menschen in Israel ermordeten und rund 240 weitere in den Gazastreifen verschleppten. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Ziel der Regierung ist die völlige Zerstörung der Hamas. Die Zahl der seit Kriegsbeginn im Gazastreifen getöteten Palästinenser stieg nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde in Gaza auf 21.672. Die Zahl lässt sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.
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