Politik/Ausland

Ex-Finanzminister steht für "niedrige Löhne"

Kanzler wird er nicht, Vize will er nicht, Steinbrück ist nur ein Zählkandidat und definitiv keine Einladung an Arbeitnehmer und Gewerkschaftern", twitterte der Co-Vorsitzende der Linken, Bernd Riexinger, über den SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück. Seine Stellvertreterin legte nach: Der Ex-Finanzminister stehe für "schlechte Renten, niedrige Löhne und lasche Bankenregulierung", sagte Sahra Wagenknecht, die mit dem ehemaligen SPD-Chef Oskar Lafontaine liiert ist.

Auch in der eigenen Partei ist Steinbrück nicht unumstritten. Dem linken Flügel sind die Arbeitsmarktreformen des früheren Kanzlers Gerhard Schröder, die Steinbrück stets verteidigt hat, zu wenig sozial abgefedert. Die Sprecherin der SPD-Linken, Hilde Mattheis, mahnte denn auch schon: "An die Parteibeschlüsse etwa zur Vermögenssteuer ist er gebunden."

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Mächtige Gegner hat Steinbrück auch im Gewerkschaftsbund. Dessen Vorsitzender Michael Sommer ließ stets erkennen, dass er Steinbrück keinesfalls als SPD-Frontmann wolle. Die Arbeitnehmervertreter nehmen es ihm übel, dass er in seinem letzten Buch seine Partei aufgefordert hat, auf Distanz zum DGB zu gehen.

Bei den Grünen , dem Wunschkoalitionspartner Steinbrücks, gibt es ebenfalls Skeptiker. Vize-Bundestagsfraktionschefin Bärbel Höhn: "Das erleichtert die Zusammenarbeit nicht."

Ziemlich verhasst ist der SPD-Mann in der Schweiz. Sie attackierte er, wie Österreich, als Oase für Steuerflüchtlinge.