Europäische Umweltagentur: EU verfehlt "wahrscheinlich" Großteil der Klimaziele
Nach der soeben zu Ende gegangenen Klimakonferenz in Dubai, die die meisten Staatenvertreter wegen der Abkehr von fossilen Brennstoffen als „historisch“ werteten, müssen sich die Länder wieder durch die Mühen der Ebenen kämpfen. Und die schauen durchaus trist aus – auch für die EU. Denn der jüngste Bericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) zeichnet ein düsteres Bild der aktuellen Lage.
Demnach wird die Union wichtige Ziele bei der Eindämmung der Erderwärmung „sehr wahrscheinlich“ verfehlen. Dazu zählte die EUA die Senkung des Energieverbrauches. Der Plan ist es ja, bis 2030 das Äquivalent von knapp eine Milliarde Tonnen Erdöl einzusparen. Um diese Marke zu erreichen, müsste sich das Tempo bei der Reduktion, das in den vergangenen zehn Jahren an den Tag gelegt wurde, verdreifachen. Zugleich erscheint den Experten das Vorhaben, den Anteil erneuerbarer Energie bis 2030 beim Energieverbrauch auf 42,5 Prozent hochzuschrauben, als „wenig wahrscheinlich“.
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Ähnlich war das Ergebnis übrigens bei der Klimakonferenz: Dort wurde zum ersten Mal eine „globale Bestandsaufnahme„ durchgeführt und berechnet, wie weit sich die Erde mit den derzeit versprochenen Maßnahmen erhitzen wird. Verheerendes Ergebnis war eine Erwärmung von etwa 2,9 °C bis 2100. Alle UNO-Staaten müssen nun bis 2025 ihre Klimaziele nachschärfen.
Doch es gibt auch Hoffnung: Denn die EU-Vorgabe zu erfüllen, die das Klima erwärmenden Gase bis 2030 um 55 Prozent zu senken, sei „zweifellos wahrscheinlich“. Und die Zahl der Todesfälle in Folge von Luftverschmutzung ebenfalls um 55 Prozent abzusenken, erachtet die EUA, die die Umweltfortschritte der Mitgliedsstaaten regelmäßig überprüft, sogar als „sehr wahrscheinlich“.