Bolsonaro bezeichnet Brände im Amazonas-Gebiet als "Lüge"
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro, der wegen der Leugnung der Corona-Gefahr international heftig kritisiert wird, hat nun die Kritik an der Umweltpolitik Brasiliens und anderer Amazonas-Anrainerstaaten als ungerecht zurückgewiesen.
"Diese Geschichte, dass Amazonien in Flammen steht, ist eine Lüge und wir müssen das mit richtigen Zahlen bekämpfen", sagte Bolsonaro bei einer Videokonferenz mit Präsidenten der Amazonas-Länder am Dienstag.
Brasilien, Bolivien, Peru, Ecuador, Kolumbien, Guyana und Suriname hatten im September in der kolumbianischen Stadt Leticia einen Vertrag unterzeichnet, um angesichts der verheerenden Waldbrände im Amazonas-Gebiet eine gemeinsame Politik des Umweltschutzes und der nachhaltigen Entwicklung der Region zu ergreifen.
Hinter der Kritik steckten wirtschaftliche Interessen, auch weil Brasilien eine Agrarmacht sei, sagte Bolsonaro: "Wir wissen gut um die Bedeutung dieser Region für uns alle."
Die Abholzung oder Brände in der Region seien im Juli im Vergleich zum Juli des vergangenen Jahres um 28 Prozent zurückgegangen, so Bolsonaro. In den vergangenen zwölf Monaten verzeichnete das Nationale Institut für Weltraumforschung (Inpe) nach vorläufigen Daten dagegen eine Steigerung der Abholzung um rund 35 Prozent.
2019 war Bolsonaros erstes Amtsjahr. Er geriet wegen der Brände im Amazonas-Gebiet in die Kritik. Umweltschützer werfen ihm vor, die Brände in Kauf zu nehmen, um neue Flächen für die Landwirtschaft zu erschließen.