Politik/Ausland

Bericht: Russland ordnet teilweisen Truppenabzug von ukrainischer Grenze an

Russland wird einen großen Teil seiner Truppen ab morgen, Freitag, wieder von der russisch-ukrainischen Grenze abziehen, gab Verteidigungsminister Sergei  Schoigu am Donnerstagnachmittag bekannt. Nicht ohne zu betonen, dass er Moskau die Situation genau beobachte, vor allem in Hinblick auf die NATO-Übung "Defender 2021", die vom 7. Mai bis zum 21. Juni in EUropa abgehalten wird.

Die russischen Soldaten sollten bis zum 1. Mai in ihre Kasernen zurückkehren.

Schoigu habe am Donnerstag die Bereitschaft von Marine und Bodentruppen überprüft, die auf der Krim an einer Militärübung teilnehmen sollten, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. An der aktiven Phase der Übung sollen mehr als 10.000 Soldaten sowie mehr als 40 Kriegsschiffe beteiligt sein, meldete die Nachrichtenagentur Interfax.

Schon am Dienstag hatten mehr als 20 russische Kriegsschiffe im Schwarzen Meer ein Manöver mit der Luftwaffe abgehalten. Am Samstag will Russland bis Ende Oktober Seegebiete im Schwarzen Meer für Übungen sperren. In der vergangenen Woche übten Schiffe der ukrainischen Flotte gemeinsam mit Rumänien im Schwarzen Meer etwa die Abwehr von Schnellbooten und die Koordination gemeinsamer Handlungen.

Die Spannungen zwischen Russland und der Ukraine waren zuletzt gestiegen. Insbesondere die Verstärkung russischer Truppen entlang der Grenze zur Ukraine trug dazu bei. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sprach am Montag von etwa 100.000 Soldaten, die Russland an der Grenze zusammengezogen habe. Dies schürte die Furcht vor einer Eskalation des Konflikts. Nach russischer Darstellung erfolgte dies als Reaktion auf "bedrohliche" Aktivitäten der NATO.