Politik/Ausland

Bannon gegen Trump Junior: "Verrat und unpatriotisch"

Donald Trumps ehemaliger Chefstratege und Wahlkampfleiter Stephen Bannon erhebt schwere Vorwürfe gegen Präsidentensohn Donald (40). Laut einem Bericht des britischen Guardian wertet Bannon ein Treffen von Donald Junior mit einer russischen Anwältin im Wahlkampf 2016 als "Verrat, unpatriotisch und üblen Mist".

Trumps ältester Sohn hatte im Juli 2017 unter Druck zugegeben, sich mit einer russischen Anwältin getroffen zu haben. Von ihr hatte er sich heikle Informationen über die damalige Gegenkandidatin seines Vaters versprochen, die Demokratin Hillary Clinton. Mit im Raum waren auch Trumps Berater und Schwiegersohn Jared Kushner sowie der damaliger Wahlkampfchef Paul Manafort.

Donald Junior hatte auf das Angebot, sensible Informationen über Clinton zu erhalten, geantwortet: "Wenn es das ist, was Sie sagen, liebe ich es."

Bericht über Trumps Weißes Haus

Bannons Äußerungen stammen aus dem Buch "Fire and Fury" von Michael Wolff, das kommende Woche erscheint und auf angeblich 200 Interviews basierend über Trumps Weißes Haus berichtet. Bannon hatte die Machtzentrale im August 2017 verlassen, gilt aber seither eigentlich als Trump-nah.

Bannon wird zu dem Treffen Trump Juniors mit den Worten zitiert: "Die drei ranghohen Herren hielten es für eine gute Idee, in einem Konferenzraum im 25. Stock des Trump Towers eine Vertreterin einer ausländischen Regierung zu treffen - ohne Anwälte. (...) Jemand hätte sofort das FBI rufen sollen."

Sonderermittler Robert Mueller, der Absprachen zwischen dem Trump-Team und Russland hinsichtlich einer Wahlbeeinflussung untersucht, wird sich laut Bannon ganz auf das Thema Geldwäsche konzentrieren. Muellers Team werde versuchen, Trump über seinen Sohn, Manafort und Kushner zu Leibe zu rücken. "Sie werden Don Jr. im landesweiten Fernsehen knacken wie ein Ei."